Der wirtschaftliche Druck vor allem auf viele mittelständische Brauereien nimmt laut Bayerischem Brauerbund weiter zu. Der Verbandspräsident findet deshalb: Bier sollte teurer sein. Der Präsident des Bayerischen Brauerbundes spricht sich für höhere Bierpreise aus. In Deutschland sei Bier im europäischen Vergleich mit am günstigsten, sagte Georg Schneider der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Um vernünftig wirtschaften zu können, müsste ein Kasten Bier eines mittelständischen Handwerksbetriebs laut dem Brauer-Präsident 25 bis 30 Euro kosten. "Meine Brauer sind stinksauer, wenn der Kasten Bier im Handel zu Spottpreisen von 9,99 Euro angeboten wird. Das ist eine Watschen für uns und unsere Arbeit." Diese werde offensichtlich nicht mehr wertgeschätzt, befand Schneider. Schneider: Wird immer schwerer Mit Blick auf die bisherigen Absatzzahlen rechnet der Brauer-Präsident mit einem Jahr "genauso schlecht wie 2023". Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes legte der Absatz der bayerischen Brauer im ersten Halbjahr um 1,8 Prozent auf 1,19 Milliarden Liter zu. In den vergangenen Jahren hatten die Brauer jedoch meist Rückgänge des Absatzes hinnehmen müssen. Ein zunehmendes Brauerei-Sterben sieht Schneider derzeit nicht. Es müsse viel passieren, ehe eine Brauerei aufgibt. "Brauer sind in hohem Maße leidensfähig, schließlich arbeiten sie in einer sehr emotionalen Branche." Wirtschaftliche Überlegungen spielten oft eine untergeordnete Rolle. "Vom Draufzahlen kann man auf Dauer aber nicht leben, auch wenn mancher Betrieb Grundstücke verkauft, um weiter existieren zu können." Es werde immer schwerer, unter den problematischen Rahmenbedingungen eine Brauerei wirtschaftlich zu betreiben. Als Gründe nannte Schneider etwa steigende Kosten, eine Vielzahl an Vorgaben und ein abnehmender Bier-Konsum pro Kopf.