Am 6. August 1945 hat das US-Militär erstmals in der Menschheitsgeschichte eine Atombombe auf ein bewohntes Gebiet – die japanische Stadt Hiroshima – abgeworfen. Drei Tage später detonierte eine zweite Bombe über der Stadt Nagasaki.
Nun verlor der japanische Premierminister Fumio Kishida bei einer Gedenkfeier in Hiroshima kein Wort darüber, dass es die USA gewesen waren, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag. Durch die Atombombe hätten heute vor 79 Jahren schätzungsweise mehr als 100.000 Menschen in Hiroshima ihr Leben verloren, sagte Kishida in einer Rede. Und weiter:
"Die Stadt wurde zu Asche. Die Menschen wurden ihrer Träume und ihrer glücklichen Zukunft beraubt. Und diejenigen, die überlebten, hatten mit unbeschreiblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Schrecken und das Leid, die Hiroshima und Nagasaki vor 79 Jahren erlitten haben, dürfen sich nicht wiederholen."
Während Kishida dabei die Vereinigten Staaten nicht erwähnte, ließ er Raum für eine Äußerung über Russland, teilt RIA Nowosti mit. Kishida erklärte, dass Russland derzeit mit Atomwaffen drohe. Japans Mission als einziges Land, das von nuklearen Waffen betroffen worden sei, bestehe darin, eine Welt ohne Atomwaffen anzustreben, fügte der Politiker hinzu.
An der Trauerfeier in Hiroshima nahmen japanische Regierungsmitglieder, Parlamentsabgeordnete sowie Vertreter diplomatischer Missionen aus mehr als 109 Ländern teil, heißt es bei RIA Nowosti. Diplomaten aus Russland und Weißrussland erhielten in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge keine Einladung zu der Zeremonie.
Russlands Präsident Wladimir Putin erklärte mehrfach, dass Moskau mit keinen Atomwaffen drohe. Die Atomdoktrin des Landes besagt laut Putin, dass der Einsatz von nuklearen Waffen in Ausnahmefällen möglich sei. Grundlage hierfür sei eine Aggression gegen Russland oder seine Verbündeten mit Massenvernichtungswaffen. Atomwaffen könnten auch im Fall einer Aggression mit konventionellen Waffen eingesetzt werden, falls die Existenz des Staates bedroht sei, so Putin.
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