Die deutschen Springreiter hatten sich eine Menge vorgenommen, wollten im Teamwettbewerb eine 24 Jahre andauernde Durststrecke beenden. Doch es kam anders. Aus Paris berichtet Alexander Kohne Als die Sonne herauskam und den malerischen Schlosspark von Versailles in warmes Licht tauchte, war der Wettbewerb für die deutschen Springreiter gelaufen. Trotz großer Ambitionen und der Hoffnung auf den ersten Olympiasieg seit 24 Jahren reichte es für Christian Kukuk, Richard Vogel und Philipp Weishaupt nur zum fünften Platz im Mannschaftswettbewerb. Gold ging vor knapp 15.000 begeisterten Zuschauern an Großbritannien, Silber an die USA und Bronze an Frankreich. Bundestrainer macht seinen Reitern keinen Vorwurf Zumindest der Bundestrainer machte nach dem Wettbewerb aber keinen übermäßig geknickten Eindruck. "Die Enttäuschung ist auf jeden Fall da", sagte Otto Becker in einer Presserunde, bei der auch t-online dabei war. Einen Vorwurf wollte er dem deutschen Trio auf der malerischen Anlage im Osten von Paris allerdings nicht machen. Seine drei Reiter hätten "Topleistungen" gezeigt, so Becker, der besonders vom hohen Niveau des Wettkampfs angetan war. Ein Fehler könne da einfach mal passieren. "Das waren auch keiner Reiter-, sondern einfach unglückliche Fehler", resümierte Becker. Am Ende habe einfach ein bisschen das Glück gefehlt. Deutlich niedergeschlagener war der 39-jährige Weishaupt. "Man ist natürlich sehr enttäuscht", sagte der gebürtige Augsburger. Das Team habe ganz klar das Ziel gehabt, eine Medaille zu holen, am besten sogar die goldene. An diesem sonnigen Freitagnachmittag in Versailles habe die "Tagesform" entschieden. Olympia 2024: Der Medaillenspiegel in der Übersicht Und diese sprach mit insgesamt acht Strafpunkten gegen das deutsche Team. Bei der Qualifikation am Vortag hatte das noch ganz anders ausgesehen. Diese hatte das vergleichsweise junge deutsche Team – Kukuk, Vogel und Weishaupt sind alle noch keine 40 Jahre alt – auf Platz eins beendet. Nächste Medaillenchance am Dienstag Doch die dortigen Ergebnisse waren mit Beginn des Hauptwettkampfs am Freitag Makulatur. "Hätten beide Umläufe zusammen gezählt, dann hätten wir Gold gewonnen", rechnete Weishaupt vor: "Es ist maximal spannend, aber auch maximal deprimierend." Am Wochenende werden er und seine Kollegen erst einmal Zeit haben, etwas durchzuschnaufen. Ab Montag geht es dann mit der Qualifikation für den Einzelwettkampf weiter. Und spätestens am Dienstag wird sich dann herausstellen, ob die Sonne in Versailles auch auf deutsche Medaillen strahlt.