Über Wochen hinweg sind die Tage fast wie ein Countdown vergangen, der am Sonntagmittag (13:30 Uhr) endlich abläuft. Es war und ist das Hinfiebern auf den großen Moment: Das erste Zweitliga-Spiel seit 33 Jahren. Jetzt, zwei Tage vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth, steigt die Spannung im Gleichschritt mit der Vorfreude. „Es ist jetzt der Traum, den wir leben“, sagte Trainer Sascha Hildmann am Freitag treffend auf der Pressekonferenz. „Mit dem Abstieg hat es für mich angefangen, dann die Regionalliga – und jetzt 2. Bundesliga. Ich freue mich auf das, was kommt“, so der Coach weiter. Und viel mehr Zweitliga-Flair als Fürth geht auch nicht. Seit über 30 Jahren spielen die Kleeblätter mindestens zweitklassig, führen dadurch die Ewige Tabelle mit 1.758 Punkten an. Mit Hannover 96 (1.550 Punkte) empfangen die Adlerträger übrigens den Dritten dann im ersten Heimspiel. Die Preußen selbst liegen mit 510 Punkten auf Rang 38.
„Unsere Arbeit und unsere Abläufe sind im Kern die gleichen geblieben, genauso unsere Akribie. Aber klar, wenn in der Videoanalyse das Fürth-Logo auftaucht, ist das etwas anderes. Dazu haben wir uns technisch weiterentwickelt, das ist super und gibt uns mehr Möglichkeiten. Es ist eben jetzt eine Stufe höher, es ist jetzt Bundesliga“, fügt Sascha Hildmann an. Über den ersten Gegner und die Aufgabe sagt er: „Das wird ein sehr schweres Auswärtsspiel, Fürth hat eine gute Vorbereitung gespielt und ist ungeschlagen. Dazu haben sie in der Offensive viel Qualität, Hrgota ist ein Ausnahmespieler in dieser Liga. Wir dürfen uns aber nicht zu viel damit beschäftigen, wo wir jetzt stehen, was uns auch Drumherum erwartet. Wir müssen das machen, was wir können: Fußballspielen. Das wollen wir schaffen und unserem Spielstil treubleiben.“
„Greuther Fürth hat wie jedes Jahr eine sehr spiel- und laufstarke Mannschaft, die individuell hochkarätig besetzt ist. Das wird direkt eine Mammutaufgabe in Fürth, aber wir brauchen uns in der Liga nicht zu verstecken“, sagt Mannschaftskapitän Marc Lorenz, der die Liga und die Kleeblätter in seinen 103 Zweitliga-Spielen schon kennengelernt hat. „Wir müssen sehr schnell lernen in der Liga, dass Fehler eiskalt bestraft werden. Wenn wir angekommen sind, können wir den Gegner aber auch wehtun.“ Das soll am besten gleich im ersten Anlauf im Sportpark Ronhof gelingen. Rund 1.500 Gästetickets sind für das Spiel schon weg, auf die Unterstützung der Preußenfans kann die Mannschaft bei dieser Aufgabe wieder zählen.
Nach sechs Wochen Vorbereitung ist für das Trainerteam jetzt auch die Aufgabe, den Kader und die Startelf zu formen. „Wir sprechen sehr viel darüber, wägen Stärken und Schwächen ab, schauen, was wir brauchen. Die Entscheidungen sind auf jeden Fall schwierig, manchmal ist es auch eine Bauchentscheidung. Bei drei, vier Positionen ist es richtig schwer.“ Ein paar Lobe verteilte er auch. Angesprochen auf Lukas Frenkert betonte er: „Frenk hat sich in der Vorbereitung in den Vordergrund gespielt, ist richtig ekelig im Zweikampf und hat keine Angst, in jeden Ball zu gehen. Er muss aber dranbleiben und ackern, um seine Position zu verteidigen. Simon ist auch wieder zurück, der Konkurrenzkampf ist groß. Auch auf der Sechs und vorne. Dani Kyerewaa hat es in der Vorbereitung zum Beispiel richtig gut gemacht im Zentrum, ist da eine echte Alternative geworden. Er ist für mich eine positive Erscheinung. Er hat eine große Dynamik, richtig gute Bewegungen.“ Über Neuzugang Hendrix sagt der Trainer: „Seine fußballerische Anlage ist sehr, sehr gut. Selbst unter größtem Druck hat er noch gute Ideen.“ Weil bis auf Co-Kapitän Sebastian Mrowca kein weiterer Spieler verletzt fehlt, kann der Coach aus dem Vollen schöpfen. Wie auch immer die Mannschaft am Ende aussieht, eins steht fest: „Heiß sind wir alle, das könnt ihr uns glauben!“
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