Giorgia Villa hat Italien zur ersten Medaille in der Gymnastik seit 1928 verholfen. Für ihre weltweite Bekanntheit sorgte allerdings nicht der sportliche Erfolg – sondern kuriose Bilder im Netz. Die italienische Turnerin Giorgia Villa, die kürzlich ihrem Land zur ersten Medaille in der Rhythmischen Gymnastik seit 1928 verhalf, sorgt nicht nur mit ihrer sportlichen Leistung für Aufsehen. Auch ungewöhnliche Parmesan-Fotos von ihr haben das Netz im Sturm erobert. Über Nacht wurde sie zur Berühmtheit und von Medien weltweit porträtiert. Villa posiert auf den Fotos in ihrem Turnanzug neben riesigen Rädern von Parmesan, führt einen luftigen Handstand über einem weiteren Parmesan-Rad aus und umarmt ihren "besten Freund", wie sie den Käse einst bei einem Presseauftritt nannte. Dutzende gesponserte Beiträge auf Villas Social-Media-Kanälen zeigen sie, wie sie stolz verschiedene Formen des Hartkäses präsentiert. Laut einem Bericht des britischen "Guardian" hatte Villa drei Monate vor den Olympischen Spielen in Tokio im Jahr 2020 einen Sponsorenvertrag mit dem Parmigiano Reggiano Consortium (PRC), dem Verband, der alle Produzenten dieses Käses vereint, unterzeichnet. Der italienische Fotograf Gabriele Seghizzi schoss zu Beginn der Zusammenarbeit die Bilder, die nun in den sozialen Medien viral gehen. Parmigiano Reggiano sponsort auch einen Tennisstar Parmigiano Reggiano ist auch Partner des derzeitigen Weltranglistenersten im Herrentennis, Jannik Sinner, des ehemaligen NBA-Punktspielers Nico Mannion, der paralympischen Schwimmerin Giulia Ghiretti und des Fechters Matteo Neri. Der Verband rühmt sich, dass der Parmesankäse, der nach einem Verfahren aus dem 13. Jahrhundert hergestellt wird, "für eine sportliche Ernährung geeignet" sei. Einige Gesundheitsexperten stimmen dem zu und bezeichnen den Käse als "leicht verdaulich, wegen des Vorhandenseins von verwertbaren Proteinen und Lipiden, laktosefrei, reich an Kalzium, mit möglicher präbiotischer und probiotischer Wirkung". Villa begann ihre Turnerkarriere schon als kleines Mädchen. Ihre Mutter meldete sie zum Turnunterricht an, "bevor ich ihr ganzes Haus zerstörte", wie Villa selbst es ausdrückte. Schon als sie in den Kindergarten kam, habe sie gewusst, dass sie diesen Sport lieben würde: "Ich habe die Schule verlassen und konnte es kaum erwarten, diese Turnhalle zu betreten und mich frei und glücklich zu fühlen, während ich springe und renne", wird sie vom "Guardian" zitiert. Dieses Jahr konnte sich Villas Team bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille sichern. In Paris unterlag es lediglich dem Team um US-Superstar Simone Biles. "Biles und ihre Teamkolleginnen sind fabelhafte Turnerinnen, was soll ich sagen?" sagte Villa dazu. "Simone ist von einem anderen Planeten. Ihren Sprung und all ihre Akrobatik aus nächster Nähe zu sehen, ist ein einzigartiges Privileg."
