Mesut Özil macht immer wieder klar, auf wessen Seite er im Nahost-Konflikt steht. Seinen 28 Millionen Instagram-Followern präsentiert er jetzt ein Bild, auf dem er Israel von der Karte streicht.
Kaum Text, keine Erklärung, kein nachfolgender Kommentar: Ex-Nationalspieler Mesut Özil hat am Dienstag auf Instagram ein drastisches Bild gepostet. Darauf zu sehen: Der Ausschnitt einer Karte des Nahen Ostens, auf der Israel gut sichtbar durchgestrichen ist. Darunter nur ein Wort: "Palestine". Als wäre es völlig normal, dem Staat Israel quasi das Existenzrecht abzusprechen, folgen im Anschluss ein Bild mit Freunden und ein Video aus dem Fitnessstudio.
© Screenshot Instagram
Bei 28 Millionen Followern ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten – vor allem die massive Kritik.
CDU-Politikerin Julia Klöckner kommentierte den Beitrag auf X, vormals Twitter, mit der Forderung, Özil solle sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben. 2010 erhielt er für die sportlichen Erfolge der Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika das Silberne Lorbeerblatt. Dabei handelt es sich um die höchste sportliche Auszeichnung in der Bundesrepublik. Vermutlich spielt Klöckner darauf an – das Bundesverdienstkreuz trägt Özil nämlich nicht.
Der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland kritisierte Özil für seinen Beitrag ebenfalls scharf. Makkabi-Präsident Alon Meyer bezeichnete die Story als "israelfeindlich" und sagte laut DPA: "Natürlich wünschen wir uns, dass sich auch der DFB zu der Sache äußert und sich öffentlich von Özil distanziert." Eine offizielle Stellungnahme des Deutschen Fußball-Bunds steht bislang aus.
Ex-Nationalspieler Özil solidarisiert sich erneut mit Palästina 16.35
Der ehemalige Nationalspieler fiel in der Vergangenheit immer wieder mit politischen Kontroversen und einer zunehmenden Radikalisierung auf. Vergangenes Jahr teilte Özil ein Bild aus dem Fitnessstudio, auf dem eine Tätowierung auf seiner Brust zu sehen war: ein heulender Wolf und drei Halbmonde. Das Symbol ist eines der Erkennungszeichen der türkischen, rechtsradikalen "Ülkücü"-Bewegung. Dem nordrhein-westfälischen Innenministerium zufolge handelt es sich bei den sogenannten "Grauen Wölfen" um eine heterogene türkisch-rechtsextremistische Gruppierung. Sie wird in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet.
