Am Dienstag hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro an einer Sitzung des Staatsrates teilgenommen, um innenpolitische Angelegenheiten zu besprechen, darunter die Unruhen nach den Präsidentenwahlen und Cyberangriffe auf das Wahlamt. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch. In dem Zusammenhang wird Maduro wie folgt zitiert:
"Bei dem Treffen wurde beschlossen, eine Sonderkommission einzusetzen, um mit Hilfe Russlands und Chinas die Attacke zu bewerten, die das Kommunikationssystem des Nationalen Wahlrats beschädigte."
Am Sonntag, den 28. Juli, fanden in Venezuela Präsidentschaftswahlen statt. Der Nationale Wahlrat von Venezuela (CNE) hat Maduro am darauffolgenden Tag mit 51,2 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Somit wird Maduro das Land bis 2031 regieren.
Jorge Rodriguez, der Präsident der venezolanischen Nationalversammlung und der Leiter von Maduros Wahlkampfstabs, meldete fortgesetzte Hackerangriffe auf die Wahlbehörde, die darauf abzielten, die Übermittlung von 100 Prozent der Daten bezüglich der Abstimmung zu verhindern. Laut Rodriguez hatte die Opposition diese Aktion seit mehr als einem Jahr vorbereitet.
Nachdem am Montag das Wahlergebnis bekanntgegeben wurde, kam es in Venezuela landesweit zu Massenprotesten. In der Hauptstadt Caracas kam es zu Zusammenstößen zwischen den Sicherheitskräften und Demonstranten, die Steine und Molotowcocktails auf Beamte warfen. Das Verteidigungsministerium meldete ein Todesopfer und 48 Verletzte unter den Militärs. Insgesamt seien 749 Personen wegen Zerstörung staatlicher Infrastruktur, Aufstachelung zu Hass und Terrorismus festgenommen worden, hieß es.
Präsident Maduro sprach von einer nationalen und internationalen Aggression gegen Venezuela. Ihm zufolge habe das Land einen Putschversuch erlebt, der im Voraus geplant gewesen sei. Außerdem erklärte er, dass die US-Regierung, der US-amerikanische Milliardär Elon Musk sowie kolumbianische Drogenhändler die Unruhen finanziert hätten.
Moskau reagierte auf die Proteste in dem lateinamerikanischen Land mit der Forderung an die Oppositionellen, ihre Niederlage anzuerkennen. Die Versuche von Drittländern, die Lage in Venezuela zu destabilisieren, seien inakzeptabel, betonte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
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