Fernwärme soll bei der Heizungswende eine immer wichtigere Rolle spielen. Verbraucherschützer fordern aber seit langem, der Markt müsse verbraucherfreundlicher werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium will für mehr Kostentransparenz für Fernwärmekunden sorgen. Zudem soll der Schutz von Verbrauchern vor zu hohen Fernwärmepreisen gestärkt werden, wie das Ministerium auf Anfrage mitteilte. Mit einer Novellierung der Fernwärme-Verordnung sollten wesentliche wettbewerbs- und kundenfreundliche Verbesserungen für mehr Transparenz und Flexibilität bei den Versorgungsbedingungen erreicht werden. Zuerst hatte das Nachrichtenmagazin "Politico" (Mittwoch) über die Pläne berichtet.
Geplant ist konkret, dass Veröffentlichungspflichten der Fernwärmeversorgungsunternehmen erweitert werden sollen. So soll künftig eine Musterrechnung im Internet veröffentlicht werden, aus welcher sich die Anwendung einer etwaigen Preisänderungsklausel verständlich nachvollziehen lässt, wie aus dem Referentenentwurf zur Änderung der Verordnung hervorgeht.
Aus Sicht von Verbraucherschützern ist derzeit für Verbraucherinnen und Verbraucher schwer nachvollziehbar, wie Preise bei Fernwärme gebildet werden. Die Preise für Fernwärme in Deutschland unterschieden sich regional deutlich.
Der Entwurf des Ministeriums enthalte einige Fortschritte für private Verbraucher, sagte Thomas Engelke, Leiter Team Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Ein zentraler Punkt fehle dagegen komplett, nämlich eine bundesweite Preisaufsicht. Der Fernwärmemarkt stelle im Energiesektor das stärkste Monopol dar. Dennoch fehle eine zentrale Preisaufsicht bei einer Bundesbehörde. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten wirkungsvoll vor "schwarzen Schafen" geschützt werden.
Fernwärme ist Wärme, die nicht im Wohnhaus erzeugt wird, sondern aus einem Kraft- oder Heizwerk in der Umgebung kommt. Meistens wird dort Wasser erhitzt, das dann durch isolierte Rohre in die Häuser geleitet wird.