Das schwäbische Traditionsunternehmen hat massive finanzielle Probleme. Ein Großauftrag ist weggebrochen. Wie es nun langfristig weitergeht, ist offen.
Der schwierige Markt für Autozulieferer und der Wegfall eines Großauftrags sind der Grund für die Insolvenzanmeldung des traditionsreichen Autositzherstellers Recaro. Das teilte das Unternehmen mit, nachdem es zuvor bereits über die Insolvenz informiert hatte. Die Löhne und Gehälter der etwas mehr als 200 Beschäftigten seien in dem Verfahren in vorläufiger Eigenverwaltung durch das Insolvenzgeld gesichert. Die Produktion werde in vollem Umfang aufrechterhalten, um alle Aufträge sowie Neu-Anfragen der Kunden weiterhin zu erfüllen.
Die Recaro Automotive GmbH machte zuletzt knapp 50 Millionen Euro Umsatz. Das Traditionsunternehmen beabsichtige, sich durch das Insolvenzverfahren in vorläufiger Eigenverwaltung unter gerichtlicher Aufsicht regional und global stärker aufzustellen. Man hoffe, bald wieder auf festen wirtschaftlichen Füßen zu stehen. Vorläufiger Sachwalter ist der Stuttgarter Rechtsanwalt Holger Blümle. Er soll die wirtschaftliche Lage der Recaro prüfen und die Geschäftsführung überwachen.
Die IG Metall hatte sich von dem Insolvenzantrag überrumpelt gefühlt. Betriebsratschef Frank Bokowits sagte, dass Management habe Vertrauen bei der Belegschaft verspielt. "In den vergangenen Jahren haben die Beschäftigten auf viel verzichtet, um das Unternehmen zu unterstützen."