Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrats, erklärte in einem Beitrag im sozialen Netzwerk VKontakte, die Olympischen Spiele in Paris seien eine "Schande reinen Wassers" und die Olympische Bewegung müsse zerschlagen und neu auf transparenten sportlichen Prinzipien aufgebaut werden:
"Es ist nicht so, dass man uns irgendwo rausgeschmissen und zu den Bösewichten der Welt erklärt hätte. Ich mache mir keine Illusionen, der Sport ist ein großes Geschäft geworden. Es sieht so aus, als wäre es an der Zeit, diese kriminelle Organisation zu zerschlagen und sie neu aufzubauen. Nach sauberen, transparenten sportlichen Prinzipien. Ganz nach dem Vorbild von Pierre de Coubertin. Aber was wir sehen, ist schlicht und einfach eine Schande."
Einzelne Teile der Vorstellung verbreiteten sich in den sozialen Medien und ihr Inhalt sorgte sowohl in Russland als auch im Ausland für Diskussionen. Insbesondere erklärte der ungarische Premierminister Viktor Orbán, dass die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris die Abwesenheit von Verständnis für die Kultur und Moral im Westen gezeigt habe. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte gegenüber TASS, dass es bei der Zeremonie "völlig abscheuliche Momente" gegeben habe und brachte sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) solche Inhalte genehmigt habe.
Auf der sozialen Plattform X schrieb der US-amerikanische Unternehmer Elon Musk, dass die Eröffnungsfeier ein "Ausdruck eklatanter Missachtung gegenüber Christen" gewesen sei. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, sagte, eine der fragwürdigsten Darbietungen bei dem Festakt sei "die Verhöhnung eines den Christen heiligen Themas durch LGBT" gewesen.
Nikolai Walujew, ehemaliger Weltmeister der World Boxing Association (WBA) und Abgeordneter der russischen Staatsduma, erklärte gegenüber RIA Nowosti, dass die provokativen Momente bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris darauf abgezielt hätten, die Reaktion der Gesellschaft auf eindeutig unangemessene Handlungen zu testen:
"Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele war wie Sodom und Gomorra. Ich verstehe, warum das gemacht wurde: Sie wollten sehen, wie die Weltgemeinschaft darauf reagiert. Es war eine Art Blitzumfrage in Form von Aktionen: Wie bereit sind die Menschen, so etwas zu akzeptieren, und wie ist die öffentliche Meinung dazu?"
Weiter führte Walujew aus, die Führung des IOC sei sich der skandalösen Szenen im Drehbuch der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris gut bewusst gewesen, habe jedoch die Augen davor verschlossen, da sie vollständig darauf ausgerichtet sei, auf jede erdenkliche Weise Einnahmen zu erzielen. Wenn man sich die Entwicklung der LGBT-Agenda in Europa ansehe, sehe man, dass diese Leute recht erfolgreich seien. Letztendlich hänge das alles mit der Kontrolle über Menschen und Geld zusammen, weil solche Aktionen den Begünstigten erhebliche Einnahmen brächten:
"Das IOC hat sich längst in einen Obsthändler verwandelt, bei dem es umso besser ist, je mehr du an Obst verkaufst, selbst wenn es faul und abgelaufen ist. Das sind die Gründe für das Geschehene. Das IOC ist stark auf große Geldmengen und deren Verwaltung angewiesen, weshalb solche Dinge bei den Olympischen Spielen, wo sie definitiv nicht vorkommen sollten, dennoch passieren."
Viele Nutzer sozialer Netzwerke äußerten Empörung über die Parodie auf das "Letzte Abendmahl" durch Transvestiten und Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft, die bei der Eröffnungszeremonie gezeigt wurde. Bemerkenswert sei, dass die Kritik nicht nur von Christen gekommen sei. Auch Muslime hätten das nicht unterstützt, betonte Walujew:
"Die Organisatoren haben mit dieser improvisierten 'Letzten Abendmahl'-Parodie, bei der Sodomiten auftraten, das Bewusstsein der Menschen, denen das Christentum wichtig ist, buchstäblich vergewaltigt – anders kann man das nicht nennen."
Am Sonntag entschuldigte sich Anne Descamps, die Kommunikationsdirektorin des Organisationskomitees der Spiele in Paris, bei den Menschen, deren Gefühle durch einzelne Szenen der Eröffnungszeremonie, insbesondere durch die Parodie auf das "Letzte Abendmahl", verletzt worden sein könnten. Walujew meinte dazu:
"Das Prinzip, dass man erst etwas tut und sich dann entschuldigt, funktioniert nicht. Das Wichtigste ist doch, was bereits getan wurde. Wenn ein Arbeitsmigrant jemanden vergewaltigt und sich danach entschuldigt, wird es dadurch jemandem leichter? Nein."
Walujew berichtete, dass es auch bei einem Windsurfing-Turnier zu einem bemerkenswerten Vorfall gekommen sei. Ein Sportler aus Südamerika habe ein Surfbrett verwenden wollen, das ein Bild der Christus-Erlöser-Statue von Rio de Janeiro gezeigt habe. Dies sei ihm jedoch nicht gestattet worden.
Dmitri Wassiljew, der zweifache Olympiasieger im Biathlon-Staffelwettbewerb für die UdSSR, erklärte gegenüber RIA Nowosti, dass die Spiele 2024 in Paris den Titel Olympiade nicht verdienten.
"Es war die schlimmste Eröffnung der Spiele in der Geschichte, und sie hat die gesamte christliche Welt beleidigt. Nach so etwas hätten alle Christen einpacken und Paris verlassen sollen. Man darf die Gefühle der Gläubigen nicht verletzen und sich über Religion lustig machen. Das, was dort passiert ist, verdient es nicht, Olympiade genannt zu werden."
Leonid Sluzki, der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Duma, erklärte im Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24, dass die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris den Zusammenbruch der westlichen Zivilisation dargestellt hätte und der Gipfel eines Mangels an gesundem Menschenverstand gewesen sei. Auch er betonte, die verspätete Entschuldigung der Olympia-Organisatoren mache nicht wieder gut, was die Menschen in der ganzen Welt empfunden hätten.
Bei der Eröffnungszeremonie kam es noch zu weiteren Pannen, berichtet RIA Nowosti. So wurde die IOC-Flagge falsch herum gehisst und der Ansager stellte das Team Südkoreas beim Einmarsch der Athleten als Mannschaft Nordkoreas vor.
Am Sonntag wurde das Video-Highlight der Eröffnungszeremonie von der offiziellen Webseite und dem Youtube-Kanal der Olympischen Spiele entfernt. IOC-Kommunikationsdirektor Mark Adams erklärte, dies sei wegen der Rechtevergabe in verschiedenen Ländern erfolgt. Viele Nutzer berichteten, dass sie keinen Zugang zur Aufzeichnung hatten. Ann Descamps führte das Entfernen auf Geoblocking zurück.
Zu den Olympischen Spielen wurden 15 russische Athleten zugelassen: sieben Tennisspieler, drei Vertreter im Kanu- und Kajak-Sport, drei Radfahrer, eine Trampolinspringerin und ein Schwimmer. Laut einer Entscheidung des IOC werden die Athleten unter neutraler Flagge, ohne russische Flagge und Hymne antreten.
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