Israels Armee hat mehrere Soldaten festgenommen, die verdächtigt werden, einen palästinensischen Kriegsgefangenen misshandel zu haben. Vor dem Gefangenenlager kommt es zu Protesten durch rechtsgerichtete Demonstranten.
Nach der mutmaßlichen Misshandlung eines Häftlings in einem israelischen Gefangenenlager für Palästinenser hat die Armee mehrere Soldaten festgenommen und eine Untersuchung eingeleitet. "Nach dem Verdacht auf erhebliche Misshandlung eines Häftlings in der Haftanstalt Sde Teiman wurde eine Untersuchung eingeleitet", teilte die israelische Armee am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit.
Neun Soldaten wurden demnach festgenommen. Laut israelischen Medien handelt es sich bei dem Häftling um einen Palästinenser, der mutmaßlich von den Soldaten misshandelt wurde.
Als die Militärpolizei am Lager in der Negev-Wüste vorfuhr, versammelten sich dort Demonstranten einschließlich von Abgeordneten aus rechtsextremen Parteien. Sie protestierten gegen die Untersuchung. Die Soldaten hätten lediglich ihre Pflicht getan. Einige versuchten, in das Lager einzudringen.
Generalleutnant Herz Halevi verurteilte die Demonstration und rechtfertigte die Ermittlungen. "Wir sind mitten in einem Krieg, und solche Aktionen gefährden die Sicherheit des Staates", sagte er. "Genau diese Untersuchungen schützen unsere Soldaten in Israel und der Welt und schützen die Werte der Armee."
Finanzminister Bezalel Smotrich, ein Führer des nationalistisch-religiösen Blocks in der Regierung, sagte hingegen in einem auf "X" hochgeladenen Video, die beschuldigten Soldaten sollten als Helden und nicht als Kriminelle behandelt werden.