Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio holte Ricarda Funk olympisches Gold. Nun erreicht sie beim Kanuslalom-Finale nur Platz 11 – und bricht kurz danach in Tränen aus.
Ricarda Funk, Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Tokio vor vier Jahren, hat im Kanuslalom-Finale am Sonntag ihre Chance auf eine Medaille verpasst. Ein Fehler kurz vor dem Ende des Rennens zerstörte ihre eigentlich sehr gute Zeit. Die Goldmedaille ging an Jessica Fox aus Australien, gefolgt von Klaudia Zwolinska aus Polen und Kimberley Woods aus Großbritannien. Was war passiert?
Funk war auf Medaillenkurs, als sie kurz vor dem Ende an Tor 20 eine Stange berührte und deshalb eine Strafzeit von 50 Sekunden erhielt. Dieser Fehler beendete ihre Hoffnungen auf eine weitere Medaille nach ihrem Erfolg in Tokio.
Nach ihrem Scheitern stellte sich Funk den Reporter-Kameras und gab mehrere Interviews, in denen sie sich in Selbstkritik übte. "Im letzten Streckenabschnitt habe ich das Risiko gesucht. Das hat sich nicht ausgezahlt, das war bisschen too much", sagte die Kanutin unter Tränen. Sie habe nicht gemerkt, dass ihr der Stab über den Helm gerutscht sei. "Ich habe gedacht, es sind nur zwei Sekunden."
Auf Instagram schrieb Funk nach dem Rennen: "Ich habe alles auf dem Wasser gelassen. Darauf bin ich stolz. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich jemals so einen Stolz empfunden habe. Und trotzdem ist mein Herz erst mal gebrochen."
Obwohl das Rennen vorbei ist, steht für Funk bei den Olympischen Spielen 2024 noch ein weiteres wichtiges aus. Sie wird auch im Kajak-Cross an den Start gehen, einer neuen olympischen Disziplin, die dem Skicross ähnelt. Bei diesem Wettbewerb starten vier Sportler gleichzeitig von einer Rampe. Wer als Erster die Ziellinie überquert, gewinnt.
Die deutsche Mannschaft steht aktuell bei zwei Goldmedaillen bei den Pariser Spielen. Am Montag triumphierte der Vielseitigkeitsreiter Michael Jung im finalen Einzel-Springen, für den 41-Jährigen ist es bereits die vierte olympische Goldmedaille seiner Karriere. Die erste deutsche Goldmedaille der Olympischen Spiele 2024 holte der Schwimmer Lukas Märtens über 400 Meter Freistil.