Wegen des anhaltenden Konflikts im Gazastreifen zwischen Westjerusalem und der militanten Palästinensergruppe Hamas könnte die Türkei letztlich in Israel "einmarschieren", warnte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan.
Er sprach diese Drohung am Sonntag während einer Kundgebung seiner regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) aus. Er erklärte:
"So wie wir in Karabach und in Libyen eingegriffen haben, werden wir auch hier vielleicht dasselbe tun. Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein, damit wir diese Schritte unternehmen können."
Der türkische Staatschef verwies auf die aktive Beteiligung Ankaras am libyschen Bürgerkrieg sowie auf die jüngsten Kampfhandlungen in der Region Karabach. Aserbaidschan, das aus dem Konflikt mit Armenien als Sieger hervorging und die Kontrolle über die abtrünnige Region wiedererlangte, wird sowohl von Israel als auch von der Türkei unterstützt, doch über eine angebliche direkte Beteiligung von Ankaras Truppen an den Feindseligkeiten war zuvor nicht berichtet worden.
Obwohl sich Erdoğan seit langem als großer Unterstützer der palästinensischen Sache positioniert, enthielt er sich bisher weitgehend der Androhung eines direkten Einmarsches in Israel.
Die feindseligen Äußerungen kommen inmitten zunehmender Spannungen zwischen Israel und der im Libanon ansässigen militanten Gruppe Hisbollah. Westjerusalem und die Hisbollah befinden sich bereits seit Monaten im Zuge des Gaza-Konflikts in einem Stellungskrieg, doch nun droht die Situation in einen totalen Krieg auszuarten.
Israel beschuldigte die im Libanon ansässige islamistische Gruppierung Hisbollah am Samstag, eine Rakete abgefeuert zu haben, die auf einem Fußballfeld in den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen eingeschlagen ist. Das Geschoss tötete mindestens 12 Jugendliche und Kinder, vor allem syrische Drusen, und verletzte etwa 20 weitere. Die Hisbollah bestreitet jegliche Beteiligung und behauptet, der Ort sei von einer schlecht funktionierenden israelischen Iron-Dome-Abfangrakete getroffen worden.
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