Laut einer Umfrage des Tierschutzverbands nehmen mehr als die Hälfte der befragten Tierheime keine Hunde oder Katzen mehr auf.
Viele Tierheime in Hessen können wegen Überlastung keine Tiere mehr aufnehmen. Fast zwei Drittel von 18 befragten Tierheimen im Land nehmen keine Hunde mehr auf, wie der Landestierschutzverband Hessen auf Anfrage mitteilte. 53 Prozent der Befragten haben demnach einen Aufnahmestopp bei Katzen. Nur 16 Prozent der Befragten gaben an, dass sie aktuell in den meisten Fällen helfen können. Entspannter sei die Lage bei Kleintieren, wo nur bei 22 Prozent der befragten Tierheime ein Aufnahmestopp besteht.
Dem Verband zufolge sehen sich viele Tierheime in einer finanziellen Notlage. Diese stünden vor der Herausforderung, eine immer größere Anzahl von Tieren aufzunehmen, ohne ausreichende finanzielle Unterstützung zu erhalten. "Unsere Tierheime stehen am Abgrund", sagte Ute Heberer, Vorsitzende des Verbandes. "Zu viele schwierige, unüberlegt angeschaffte Hunde, zu viele kranke Katzen und zu viele nicht mehr gewollte Kleintiere überfluten uns. Wir können nicht mehr", hieß es weiter. Auf seiner Website listet der Tierschutzverband 48 Tierheime in Hessen als Mitglieder.
Ohne größere finanzielle Mittel stünden viele Tierschutzvereine mittelfristig vor dem Aus. Der Verband fordert die Einführung von Katzenschutzverordnungen und eine striktere Kontrolle des Tierhandels im Internet. Für Samstagabend hatte der hessische Tierschutzverband gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und dem rheinland-pfälzischen Landesverband zu einer Demonstration in Mainz aufgerufen.