Als verlängerter Arm Teherans wurde der Betreiberverein der Blauen Moschee verboten und das Gotteshaus geschlossen. Der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg sieht das kritisch.
Die Schura - der Rat der Islamischen Gemeinschaften in Hamburg - hat die im Zuge des IZH-Verbots verfügte Schließung der Blauen Moschee an der Alster bedauert. Die Imam-Ali-Moschee, bekannt auch als Blaue Moschee, sei religiöses Zentrum der schiitischen Musliminnen und Muslime in Hamburg und Deutschland gewesen, sagte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz. "Wir möchten mit Nachdruck betonen, dass es für Hamburger Muslime überaus wichtig ist, dass die Blaue Moschee an der Alster für Gläubige erhalten bleibt und zugänglich gemacht werden muss."
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Betreiber der Moschee, das als extremistisch eingestufte Islamische Zentrum Hamburg (IZH), am Mittwoch als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" verboten. Bundesweit beschlagnahmte die Polizei Vermögen und Einrichtungen des Zentrums und fünf seiner Teilorganisationen. Damit steht auch die Blaue Moschee zunächst unter Verwaltung des Bundes.
Schura will sich an Gesprächen zur weiteren Nutzung der Moschee beteiligen
In Hamburg läuft bereits die Diskussion um die Nachnutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes an der Außenalster. Die Regierungsparteien SPD und Grüne setzen sich dafür ein, dass die Moschee weiter als Ort des Glaubens und der Kultur erhalten bleibt und auch die Exil-Iraner mit in die Planungen einbezogen werden.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte erklärt, zu gegebener Zeit gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium über Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung zu sprechen, "die dem Charakter dieses Gebäudes an einem besonderen Ort gerecht wird".
Auch die Schura wolle sich an den Planungen beteiligen, sagte Yildiz. "Die Schura befindet sich hierfür bereits in politischen Gesprächen, die in der kommenden Zeit intensiviert werden."