Zwei beim Hamas-Massaker am 7. Oktober verschleppte Leichen sind wohl gefunden worden. Angehörige protestieren gegen die Netanjahu-Regierung. Israelische Soldaten haben bei einem Einsatz im Gazastreifen Medienberichten zufolge die Leichen von mindestens zwei Geiseln geborgen. Die "Jerusalem Post" berichtete, eine davon sei eine 56-jährige Einwohnerin des Kibbuz Nir Oz am Rande des abgeriegelten Küstenstreifens. Sie sei bei dem Massaker der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres getötet und ihre Leiche verschleppt worden. Die Mutter von vier Kindern solle neben ihrem Mann beigesetzt werden, der damals ebenfalls ermordet worden war. Mehrere israelische Medien berichteten, außerdem sei bei dem Einsatz die Leiche eines 33-jährigen Einwohners des Kibbuz Nir Izchak nach Israel gebracht worden. Auch er sei am 7. Oktober ermordet und seine Leiche in den Küstenstreifen verschleppt worden. Bisher konnten sieben Geiseln lebend von der Armee aus dem Gazastreifen gerettet worden. Überdies wurden mehrere Leichen geborgen. Weniger als 120 Geiseln verbleiben damit in der Gewalt der Hamas, es wird befürchtet, dass viele bereits tot sind. Auch Leichen dienen der Hamas dazu, in einem möglichen Abkommen mit Israel Häftlinge freizupressen. Angehörige wütend über Verschiebung von Verhandlungen Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sind empört über die Verschiebung der indirekten Verhandlungen über die Freilassung der Entführten. Statt in seiner Rede vor dem US-Kongress zu verkünden, dass er das auf dem Tisch liegende Abkommen akzeptiere, "verhindert (Israels Regierungschef Benjamin) Netanjahu aus persönlichen Gründen, dass das Abkommen zustande kommt", kritisierte die Mutter einer Geisel laut der "Times of Israel". Netanjahu hatte in der Rede Kritik am Vorgehen im Gazastreifen zurückgewiesen. Entgegen den Hoffnungen von Angehörigen der 120 noch in dem abgeriegelten Küstenstreifen verbliebenen Geiseln verkündete Netanjahu keine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gegenzug für die Freilassung der Entführten. Die für heute angekündigte Reise einer israelischen Delegation nach Katar zu den indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas verschiebt sich außerdem weiter. Sie werde erst kommende Woche erwartet, bestätigte eine israelische Repräsentantin. Das genaue Datum sei noch unklar.