Die Wärmeversorgung soll ab 2045 klimaneutral sein. Noch setzen die Rheinland-Pfälzer beim Heizen aber vor allem auf fossile Energien. Die Energieagentur unterstützt die Kommunen bei der Wende.
Um das Heizen Stück für Stück klimafreundlicher zu machen, müssen Städte und Gemeinden Wärmepläne aufstellen - rund zwei Drittel der Kommunen in Rheinland-Pfalz haben dafür bisher eine Förderung beantragt. 114 von 170 Kommunen hätten bisher beim Bund einen Antrag auf eine finanzielle Förderung der kommunalen Wärmeplanung gestellt, sagte Referatsleiter Paul Ngahan im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Nur 47 davon hätten aber schon eine Bewilligung bekommen.
Dies entspreche rund 6,1 Millionen Euro Fördergeld. Dieses Geld schaffe Arbeitsplätze und generiere regionale Wertschöpfung. "Die Umsetzung der Wärmewende mit dem Bau von Wärmenetzen und dem Austausch alter, fossiler Heizungsanlagen ist ein Jobmotor", betonte Ngahan.
Erste Pläne sollen im Herbst fertig werden
Die ersten Pläne für die kommunale Wärmeversorgung sollten im Herbst oder spätestens Ende des Jahres fertig sein, berichtete Referatsleiter Martin Bach. 67 Kommunen warteten auf eine Bewilligung ihres Förderantrags. Einige Gemeinden hätten keine Anträge gestellt, manche aus Verunsicherung, andere warteten auf die landesrechtliche Umsetzung des Anfang 2024 in Kraft getretenen Wärmeplanungsgesetzes (WPG). Damit sei voraussichtlich im ersten Quartal 2025 zu rechnen.
Großstädte sollen bis Ende Juni 2026, kleinere Städte und Gemeinden mit weniger als 100 000 Einwohnern bis Ende Juni 2028 Wärmepläne erstellen. Die Anforderungen wurden in dem neuen Wärmeplanungsgesetz des Bundes definiert.
Die kommunale Wärmeplanung ist "eine echte Chance"
Die kommunale Wärmeplanung sei eine echte Chance, für jede Kommune und dann auch für ganz Deutschland, sich auf den Weg zu machen, um zu einer Co2-freien Wärmeversorgung zu kommen, sagte Bach. Gleichzeitig entstehe ein Mehrwert, da sich Gebäude im Sommer durch Installationen von Wärmepumpen auch besser temperieren und sogar etwas herunterkühlen ließen.
"Die Wärmeversorgung ist ein sehr wichtiger Hebel, um die Energiewende zu schaffen", betonte Referatsleiterin Susan Fangerow. Denn mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs entfalle auf den Wärmesektor. Rund 60 Prozent der Wärme würden zum Heizen und für warmes Wasser gebraucht. Die Wärmeversorgung des Wohnungsbestands stamme zu etwa 88 Prozent aus fossilen Energien. Gas sei in Rheinland-Pfalz dabei mit 54 Prozent am häufigsten, ein Viertel entfalle auf Heizöl und nur sieben Prozent auf Fernwärme.
Die Energieagentur unterstützt Kommunen bei der Aufstellung der Wärmeplanung, indem sie diese berät und den Prozess begleitet. Zudem stellt sie den Kommunen zentrale Daten zur Verfügung. So sind im Energieatlas des Landes neue Karten veröffentlicht, die Daten zum Wärmebedarf und bestehenden Nahwärmenetzen abbilden. Die meisten Kommunen zögen zusätzlich zur Landesenergieagentur noch einen externen Dienstleister heran, der ihren Bestand analysiere und schaue, wo Energie eingespart oder auf erneuerbare Energien umgestellt werden könne.