Im Vogelsbergkreis gab es Anfang Juli den ersten Nachweis bei einem Rind. In Nordhessen ist die Krankheit jetzt bei einer Kuh aufgetreten.
Das Blauzungenvirus hat den Landkreis Kassel erreicht. Das teilte eine Sprecherin des Kreises am Montag mit. Nachgewiesen wurde das Virus des Serotyps 3 (BTV-3) demnach bei einer Kuh im nördlichen Landkreis an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.
Bereits Anfang Juli hatte die Blauzungenkrankheit Hessen erreicht. Damals war das Virus bei einem Rind in Alsfeld (Vogelsbergkreis) entdeckt worden. Bei dem aktuellen Ausbruch handelt es sich laut Mitteilung um den ersten Fall in einem Milchviehbestand in Hessen. Die Tierseuche befällt Wiederkäuer – neben Rindern sind das auch Schafe und Ziegen.
Für Landwirte ändert sich nichts
Für die Landwirte im Landkreis Kassel ändere sich durch den Ausbruch nichts, hieß es. Der Freiheitsstatus des Landes Hessen in Bezug auf die Blauzungenkrankheit sei bereits durch den Nachweis im Vogelsbergkreis verloren gegangen und habe zu Beschränkungen bei der Verbringung von Wiederkäuern geführt, erklärte der Kreisbeigeordneter Thomas Ackermann laut Mitteilung.
Seither dürfen keine Tiere aus Hessen mehr in seuchenfreie Regionen innerhalb der EU transportiert werden, also auch nicht in angrenzende Bundesländer ohne Blauzungen-Fälle.
Erreger nicht auf den Menschen übertragbar
Wiederkäuer können gegen die Blauzungenkrankheit geimpft werden. Es handelt sich dabei um eine durch ein Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus wird nicht von Tier zu Tier übertragen, sondern über kleine blutsaugende Mücken.
Der Erreger ist nicht auf den Menschen übertragbar. Fleisch und Milch sowie daraus hergestellte Erzeugnisse können laut dem hessischen Landwirtschaftsministerium ohne Bedenken verzehrt werden.