Mangelnde Schwimmfähigkeiten werden immer wieder Menschen zum Verhängnis. Eine nunmehr ausgezeichnete Aktion macht auf das Thema Sicherheit im Wasser aufmerksam.
Sie haben ihre Schwimmkompetenz bewiesen, dabei einen Rekord aufgestellt und nebenbei Einsatz für ein wichtiges Thema gezeigt: Mit 979 Teilnehmenden hat der Verein DLRG Waghäusel (Landkreis Karlsruhe) den offiziellen Weltrekord des Rekord-Instituts für Deutschland (RID) für die "meisten Seepferdchen-Schwimmprüfungen in acht Stunden" geknackt. 2018 hatte der DLRG-Ortsverein Pforzheim laut der Mitteilung 161 Prüfungen abgenommen. Unter den Seepferdchen-Absolventen in Waghäusel seien auch zahlreiche gewesen, die schon länger schwimmen können.
Viele Rettungseinsätze in Flüssen, Seen und Bädern
"Ein schöner Weltrekord mit einer sinnvollen Sache", sagte RID‑Rekordrichter Olaf Kuchenbecker. "Denn es geht hier nicht nur um erfolgreiche Weltrekordteilnehmende, sondern primär um zahlreiche neue Schwimmerinnen und Schwimmer."
Immer wieder führen mangelnde Schwimmfähigkeiten oder falsch eingeschätztes Können zu Unfällen mit teils tödlichem Ausgang. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rettete im vergangenen Jahr 185 Menschen in und an baden-württembergischen Gewässern wie Flüssen, Seen oder in Bädern das Leben. Für 43 kam jedoch jede Hilfe zu spät.
Seepferdchen kein Nachweis für sicheres Schwimmen
Mit Schwimmabzeichen kann man sein Können und Wissen unter Beweis stellen. Das Seepferdchen ist für Frühschwimmer gedacht: Wer das Abzeichen bekommen möchte, muss Baderegeln kennen, vom Beckenrand springen und 25 Meter in Bauch- oder Rückenlage schwimmen sowie mit den Händen einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser holen.
"Das Frühschwimmerabzeichen (Seepferdchen) ist noch kein Nachweis für sicheres Schwimmen", heißt es auf der DLRG-Internetseite. Für die Deutschen Schwimmabzeichen Bronze (Freischwimmer), Silber und Gold, sind weitaus mehr Fähigkeiten nachzuweisen.
Das RID ist nach eigenen Angaben das deutschsprachige Pendant zum international ausgerichteten Rekordbuch aus London. Es sammelt und prüft demzufolge Höchstleistungen aus dem deutschen Sprachraum und zertifiziert Weltrekorde. Auf Wunsch prüfen und zertifizieren RID‑Rekordrichter Rekordversuche vor Ort. Im Erfolgsfall gibt es Urkunden.