Nicht alle Familienmitglieder unterstützen Donald Trump: Seine Nichte Mary warnt vor einem Sieg und glaubt ihm nicht, dass er Amerika vereinen will. Seine Familie spielte für Donald Trump beim Nominierungsparteitag der Republikaner am Freitag eine große Rolle. Auf weißen Ledersitzen saßen Söhne, Töchter und Enkel kameragerecht in der Loge vor der Bühne. Sogar Ehefrau Melania, sonst im Wahlkampf wenig zu sehen, kam und stand sogar neben ihm nach Ende seiner Rede. Doch ganz heile ist die Welt der Trump-Familie nicht. Nichte Mary, eine Psychologin und Kritikerin des Präsidentschaftskandidaten, warnte in einem Beitrag auf Substack vor einem angeblichen Wandel. Mary Trump schrieb, dass ihr "Onkel und seine Verbündeten in den Medien uns glauben machen wollen, dass er sich geändert hat, ohne dass es dafür Beweise gibt". Die Rede Trumps zu seiner Nominierung war zuvor als Versuch angekündigt worden, wieder mehr die Einheit zu beschwören und weniger Hass zu verbreiten. Seine Schlagworte lauteten: "Selbstvertrauen, Stärke und Hoffnung". Diese Werte der Einigkeit und Zuversicht waren offenbar die Pfeiler seiner Rede: "In vier Monaten werden wir die vier großartigsten Jahre für unser Land beginnen. Die Spaltung unserer Gesellschaft muss aufhören, wir werden uns alle zusammen erheben oder wir werden gemeinsam untergehen. Ich kandidiere als Präsident für alle Amerikaner, denn für ein geteiltes Amerika kann es keinen Sieg geben." "Eine zutiefst beunruhigende Woche" Seine Nichte glaubt dem nicht und sieht ihn immer noch als "schreckliche und gewalttätige Person". Die 59-Jährige argumentiert, dass die Leute, mit denen sich der ehemalige Präsident umgibt, deutlich machen, dass er nicht weiter davon entfernt sein könnte, das Land zusammenzubringen. Als Beispiel gab sie den Chef der Kampfsportserie UFC, Dana White an, der mit markigen Worten beim Kongress den Auftritt Trumps angekündigt hatte – und 2023 in die Schlagzeilen kam, weil er seine Frau in einem Club geschlagen hatte. Auch der Wrestler Hulk Hogan, der beim Kongress einheizte, und die Schilder mit der Aufschrift "Massendeportation jetzt!" seien kaum Zeichen für eine Versöhnung. "Es war eine zutiefst beunruhigende Woche, denn sie ist ein Vorgeschmack auf das, was kommen wird, wenn Donald und die Republikaner gewinnen." Diese "bedauernswerten, antiamerikanischen Faschisten" würden eine offene Einladung erhalten, die Regierung zu infiltrieren und dann zu zerstören, fuhr sie fort. Mary Trump ist die Tochter von Donald Trumps Bruder Fred. Dieser war ein Pilot und fiel bei seinem Vater Fred Trump Sr. in Ungnade – und der jüngere Donald erbte das Familienvermögen. Sein Bruder Fred verfiel der Alkoholsucht und starb 1981 an einem Herzinfarkt. Seine Tochter Mary ist Demokratin und gilt als scharfe Kritikerin von Donald Trump.