Die von den derzeitigen Machthabern im Weißen Haus geschaffene Atmosphäre im Wahlkampf zwischen Joe Biden und seinem Herausforderer, dem ehemaligen Staatschef Donald Trump, habe einen Anschlag auf letzteren provoziert, sagte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow. Dies berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Sonntagnachmittag.
Peskow zufolge glaubt Moskau zwar nicht, dass der Mordversuch auf den Politiker von den derzeitigen US-Behörden organisiert wurde. Er fügte jedoch hinzu, dass die gegen Trump geschürte Stimmung den Anschlag provoziert habe.
Der Arbeitsstil der derzeitigen US-Führung sei so, dass "sie es vorziehe, alle Probleme aus einer Position der Stärke heraus zu lösen, ohne Kompromisse zu suchen". Er verglich die innerstaatliche Gewalt mit den Methoden der US-Außenpolitik. Dazu zählten wirtschaftlicher Druck, Sanktionen, politischer Druck und militärische Gewalt. "Jetzt hat sich die Gewalt offenbar ins Innere des Landes verlagert", betonte er und bezog sich dabei auf das versuchte Attentat auf Trump.
Nach zahlreichen gescheiterten Versuchen, Trump zu kompromittieren und so von der politischen Bühne zu drängen, sei es offensichtlich gewesen, dass sein Leben in Gefahr ist. Auf die Frage, ob das Attentat auf Donald Trump die Legitimität der kommenden Wahl beeinträchtigen könnte, sagte Peskow, das Ereignis sei eine interne Angelegenheit der USA, in die sich Moskau nicht einmischen werde.
Auch erinnerte Peskow daran, dass die Moskauer Behörden "schon immer … jegliche Manifestationen von Gewalt in der politischen Auseinandersetzung scharf verurteilt haben". Russland spreche der Familie des Todesopfers des Anschlags sein Beileid aus und wünsche den verletzten Trump-Anhängern eine rasche Genesung, fügte Peskow hinzu.
Bereits am 13. Mai hatte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf die Aufrufe in den US-Medien hingewiesen, Donald Trump zu "beseitigen". Es sei völlig unerklärlich, warum niemand im Westen, der die Demokratie, die Rechtsstaatlichkeit und die Menschenrechte verteidigt, der Tatsache Aufmerksamkeit geschenkt hat, dass in den Vereinigten Staaten öffentlich derartige Forderungen gestellt werden, schrieb sie auf Telegram. Sie zählte auf, dass Präsidenten oder Präsidentschaftskandidaten in den Vereinigten Staaten bereits 18 Mal Ziel von Attentatsversuchen wurden, von denen sechs erfolgreich waren.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung am Sonnabend war auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ein Attentat verübt worden. Trump wurde dabei leicht verletzt, entging aber knapp dem Tod. Ein Besucher der Veranstaltung, der sich in der Nähe von Trump befand, kam hingegen ums Leben. Zwei weitere Personen wurden verletzt, von denen eine derzeit in Lebensgefahr schwebt. Der Attentäter wurde an Ort und Stelle von den Sicherheitskräften erschossen. Sein Motiv ist bisher unklar.
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