Pascal Ackermann ist erneut knapp an seinem großen Traum vom ersten Tour-Etappensieg vorbeigeschrammt. Im Sprint der 13. Etappe gab es zudem einen bösen Sturz. Pascal Ackermann biss die Zähne zusammen, streckte sich auf seinem Rad fast schon ein wenig verzweifelt nach vorn – am Ende reichte es erneut nicht zum Sieg. Stattdessen sprintete der Pfälzer auf der 13. Etappe der Tour de France zum insgesamt dritten Mal auf Platz drei. Den Sieg in Pau sicherte sich der Belgier Jasper Philipsen überlegen vor seinem Landsmann Wout van Aert. Nikias Arndt belegte überraschend Platz fünf. Kurz vor dem Ziel kam es im Peloton zu einem Massensturz, in den zahlreiche Fahrer verwickelt wurden. "Den ganzen Tag wurde Vollgas gefahren. Das Finale war dann superhektisch. Es ging wirklich hart zu und da gab es auch einen großen Massensturz", sagte John Degenkolb in der ARD und schloss an: "Ich war da zum Glück auf der rechten Seite und der Sturz war links im Feld." Er habe aber dennoch die Bande touchiert. Die Gesamtführung verteidigte einmal mehr Tadej Pogačar. Der Slowene liegt 1:06 Minuten vor Belgiens Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel. Titelverteidiger Jonas Vingegaard aus Dänemark ist 1:14 Minuten zurück Dritter. Achtsames Toptrio Das Trio fuhr auch auf der Führungsetappe achtsam. Als das Feld durch eine Windkante bereits zwölf Kilometer nach dem Start riss, waren die Topfahrer vorn vertreten – wie auch Ackermann. Doch nach acht Kilometern war das Abenteuer bereits beendet, da mehrere Teams nachführten. Am Ende kam es trotz mehrerer Windkanten zum erwarteten Sprint. Für das deutsche Red Bull-Team geht es seit Freitagmorgen nur noch um Etappensiege. Kapitän und Gesamthoffnung Primož Roglič musste die Konsequenzen aus seinem Sturz vom Vortag ziehen und das Rennen aufgeben. Laut Sportdirektor Rolf Aldag hat er keine Gehirnerschütterung und keine Brüche erlitten. "Der Impact auf den Körper ist so groß, dass es keinen Sinn hat loszufahren", sagte er nach den zwei Stürzen des Slowenen. Mit Blick auf den Rest der Saison war eine Aufgabe die beste Option. In den kommenden Tagen wollen sich Teamchef Ralph Denk, Aldag und Roglič beraten, was in diesem Jahr noch möglich ist. Eine Option wäre eine Teilnahme an der Spanien-Rundfahrt, zudem dürfte die WM in Zürich dem 34-Jährigen liegen. Kämna verlässt deutsches Topteam Für das nächste Jahr muss der Rennstall ohne eines seiner Aushängeschilder planen. Lennard Kämna wird Red Bull nach fünf Jahren verlassen. Das bestätigte Teamchef Ralph Denk im Podcast von OVB Media. Laut Regularien darf das neue Team des Tour-Etappensiegers erst vom 1. August an bekanntgegeben werden, Spekulationen zufolge geht Kämna zu Lidl-Trek. Nach Emanuel Buchmann ist der Rundfahrt-Spezialist der nächste namhafte Abgang. Tour de France 2024: Alle Etappen in der Übersicht "Er wird die Mannschaft zum Jahresende verlassen. Das macht mich ein Stück weit schon traurig", sagte Denk. "Er hat es beendet, das ist seine Entscheidung. Wir werden ihn bis zum Ende unterstützen." Er hoffe zudem, dass Kämna in dieser Saison noch einmal "unser Trikot tragen kann und einen würdigen Abschied bekommt". Am Wochenende geht es mystischen Berg hoch Kämna war im April im Trainingslager auf Teneriffa mit einem Auto kollidiert und hatte dabei unter anderem ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und einer Lungenprellung erlitten. Mittlerweile sitzt der 27-Jährige wieder auf dem Rad und trainiert. Am Wochenende dürfte es gleich zweimal zum nächsten Schlagabtausch der Tour-Favoriten kommen. In den Pyrenäen stehen zwei Bergankünfte nacheinander auf dem Programm. Am Samstag geht es über den mystischen Col du Tourmalet, ehe die Etappe in Pla d'Adet endet. Tags darauf ist das Finale zum Plateau de Beille mit einer Gesamtlänge von 15,8 Kilometer noch einmal anspruchsvoller. Insgesamt sind 4.800 Höhenmeter zu bewältigen.