Die Wirte haben im Land nicht viel Zusatzgeschäft durch die Fußball-EM gemacht. Ihr Branchenverband setzt aber auf die langfristige positive Wirkung. Das Gastgewerbe im Südwesten hat nicht allzu viel von der Fußball-Europameisterschaft profitiert. Ein Sprecher des Dehoga-Landesverbands sagte heute in Stuttgart , an Spieltagen sei die Stimmung in den Kneipen und Biergärten wie auch bei den Public-Viewing-Veranstaltungen grundsätzlich gut gewesen. "Unsere Betriebe präsentierten sich als gute Gastgeber mit kreativen Angeboten für die Fußballfans aus ganz Europa." Erwartungsgemäß verzeichneten die meisten Betriebe keine Umsatzzuwächse. Im Südwesten gibt es rund 27.000 gastgewerbliche Betriebe mit rund 300.000 Beschäftigten. Der Sprecher verwies zugleich auf eine nicht repräsentative Mitgliederumfrage des Bundesverbands, an der sich auch rund 540 Betriebe aus Baden-Württemberg beteiligt haben. Da berichteten 88,1 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie keine positiven Effekte durch die EM hätten. Nur für 8,0 Prozent ergaben sich demnach positive Impulse durch das sportliche Großevent, wie der Sprecher des Landesverbands mitteilte. "Dazu mag auch das wechselhafte Wetter und das Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale beigetragen haben." Diskussion um Standgebühren in den Fanzonen Unabhängig von kurzfristigen wirtschaftlichen Effekten sehe man die Fußball-EM als wichtigen Impulsgeber zur Stärkung des Deutschlandtourismus. "Die positiven Bilder und Berichte rund um die Spiele und ihre Austragungsorte werden nach unserer Einschätzung positiv nachwirken." In Stuttgart klagten die Wirte in den Fanzonen über ihrer Ansicht nach zu hohe Standmieten. Es seien nicht die versprochenen Massen in die Fanzonen zum Konsumieren gekommen, erklärten die Wirte einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" zufolge. Der Chef der Veranstaltungsgesellschaft in Stuttgart, Andreas Kroll, sagte den Blättern, er wische die Sorgen der Wirte "nicht einfach so weg." Andererseits gelte das unternehmerische Risiko. Kroll kündigte an, in Gesprächen mit den Wirten nach dem Finale zu prüfen, ob man ihnen entgegenkommen könne.