Es wird gelesen und geschauspielert beim "Spoken Arts Festival" in Stuttgart. Im dritten Jahr der Reihe nähert sich das Literaturfest einer Zeit an, die für die Veranstalter fast vorbildlich ist.
Bei seiner Neuauflage will das "Spoken Arts Festival" in Stuttgart mit prominenten Vorlesern, Tänzern und Musikern die deutsche Nachkriegszeit in den Mittelpunkt stellen. Der erste Reigen rund um das gesprochene Wort beleuchtete noch die 1920er Jahre mit Lesungen, Konzerten und Vorträgen, im vergangenen Jahr ging es um Exil und Widerstand im Nationalsozialismus. Nun sollen es vom 14. bis 19. November die Jahre nach 1945 und bis Mitte der 1960er Jahre in Ost und West sein - unter dem Titel "Daß ein gutes Deutschland blühe".
Erwartet werden unter anderem die Schauspielerinnen Iris Berben, Hannah Herzsprung und Claudia Michelsen, die Schauspieler Kida Khodr Ramadan, Peter Kurth und Albrecht Schuch sowie Thomas Thieme, Matthias Klink und Christian Brückner. "Die Formate reichen von Revues, Lesungen und einem Poetry Slam über Konzerte und Tanz-Performances bis Vorträgen profilierter Expertinnen und Experten aus Literatur und Geisteswissenschaften", kündigten die Veranstalter heute an.
"Der Begriff "Wirtschaftswunderjahre" ist für viele geradezu nostalgisch besetzt", sagte der Künstlerische Leiter des Festivals, der Filmregisseur Joachim Lang. "Aber natürlich war diese Zeit alles andere als unbeschwert. Es gab Kriegstraumata, es gab so viel Verdrängung und so viele offene Wunden." Es sei aber auch die Zeit des zupackenden Optimismus gewesen, der derzeit in den Krisen abhandengekommen zu sein scheine.