Seit fast 40 Jahren werden Sachsens Wälder gekalkt - auch in diesem Jahr wieder. Es geht noch immer um die Folgen des sauren Regens.
In den nächsten Wochen und Monaten erhalten Sachsens Wälder wieder eine Kalk-Kur aus der Luft. Vom Osterzgebirge bis zum Vogtland verteilen Helikopter 20.000 Tonnen Magnesiumkalk, wie der Staatsbetrieb Sachsenforst mitteilte. Rund 6.700 Hektar Wald werden so versorgt. Bei der aufwendigen Aktion geht es noch immer darum, die Folgen des sauren Regens aus dem vorigen Jahrhundert abzumildern.
"Seit Jahrzehnten kalken die Forstleute regelmäßig die Böden. Damit heilen sie immer noch die Wunden der Vergangenheit", erklärte Forstminister Wolfram Günther (Grüne). Nach wie vor seien viele Waldböden tiefgreifend versauert - eine Folge von Schadstoffausstößen aus Industrie und Kraftwerken. Mit dem Kalk sollen die Böden neutralisiert werden. Die Kalkung aus der Luft diene außerdem dem Waldumbau.
Nach Ministeriumsangaben wird eine Waldfläche nur gekalkt, wenn eine durch den Menschen verursachte Versauerung nachgewiesen ist und die Fläche in den vergangenen zehn Jahren nicht behandelt wurde. Es würden sowohl Staatswälder als auch Flächen im privaten und in anderem Eigentum gekalkt. Seit 1986 seien rund 430.000 Hektar Wald gekalkt worden.