Der Rücktritt des französischen Premierministers Attal steht kurz bevor. Hintergrund ist das schwache Ergebnis des Mitte-Lagers bei den Parlamentswahlen – das Linksbündnis liegt laut Hochrechnungen vorn. Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat seinen Rücktritt für Montag angekündigt. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Hintergrund des Rücktritts ist das Abschneiden des Mitte-Lagers bei den Parlamentswahlen – Attal hat laut ersten Prognosen keine Mehrheit im Parlament mehr. "Gemäß der republikanischen Tradition und meinen Prinzipien entsprechend reiche ich morgen meinen Rücktritt beim Präsidenten ein", sagte er am Sonntag in Paris . Es steht dem Präsidenten offen, den Rücktritt anzunehmen oder nicht. Emmanuel Macron nimmt derweil die Regierungsbildung in den Blick. Bevor der Staatschef Entscheidungen treffe, werde er das Endergebnis der Wahl und die letztendliche Zusammensetzung der Nationalversammlung abwarten, teilte der Élysée-Palast mit. "Der Präsident wird in seiner Rolle als Garant unserer Institutionen darauf achten, dass die souveräne Wahl der Franzosen respektiert wird", hieß es. Kein Lager erreicht absolute Mehrheit Wie der Sender BFMTV berichtete, hieß es mit Blick auf die für eine absolute Mehrheit nötige Zahl von Abgeordneten außerdem aus dem Élysée-Palast. "Die Frage wird sein, ob eine Koalition mit Zusammenhalt gebildet werden kann, um die 289 Abgeordneten zu erreichen." Denn keines der Lager kann nach den Hochrechnungen mit der absoluten Mehrheit rechnen. Dem zufolge liegt das Linksbündnis bei der Parlamentswahl vorn und könnte auf 172 bis 215 der 577 Sitze kommen. Das rechtsnationale Rassemblement National könnte demnach mit 120 bis 152 Sitzen nur auf dem dritten Platz hinter dem Mitte-Lager von Staatspräsident Emmanuel Macron mit 150 bis 180 Mandaten landen. Der Rechtsruck in Frankreich fällt damit geringer als erwartet aus. Die Rechtsnationalen können ihre Fraktion von zuletzt 88 Abgeordneten aber deutlich ausbauen.