Die Heim-EM ist für die deutsche Nationalmannschaft vorbei. Nach der Viertelfinal-Niederlage ließen Julian Nagelsmann, Thomas Müller und Co. ihren Emotionen freien Lauf. So knapp vor dem Finale in Berlin ist der Traum vom nächsten EM-Titel nach 1996 geplatzt. Für Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Team endete die Europameisterschaft im Viertelfinale nach einer dramatischen Verlängerung mit einer 1:2-Niederlage gegen Titelfavorit Spanien – ein herber Schlag für die Kicker , die im Anschluss von ihren Partnerinnen aufgefangen werden mussten. Im Interview mit der ARD kämpfte Julian Nagelsmann in der "Sportschau" mit den Tränen: "Es ist eine Zeit vorbei, die besonders war, in der die Jungs viel gegeben haben und die wir heute unverdient verloren haben." Der Bundestrainer fügte hinzu: "Wir haben in der zweiten Halbzeit gut reagiert, haben ein bisschen was korrigiert, weil wir nicht alle bei 100 Prozent waren in der ersten Halbzeit. Spanien hatte zwei ordentliche Chancen in der zweiten Halbzeit, wir aber fünf, sechs. Auch in der Verlängerung waren wir dem Siegtreffer deutlich näher." "Es tut weh" Am Ende war die deutsche Nationalmannschaft nicht "zwingend viel besser, aber einen Tick klarer im letzten Drittel, was die Abschlusssituation angeht", urteilte der 36-Jährige. Die Mannschaft habe viel investiert und Nagelsmann habe in den letzten sechs Wochen nicht einmal intervenieren müssen, weil die Mannschaft "abgedriftet oder unmotiviert" gewesen sei. "Es tut weh, weil es jetzt zwei Jahre dauern wird, bis wir es besser machen können. Und ein Heimturnier wird wahrscheinlich in meiner Karriere nicht mehr kommen." Auch Thomas Müller wurde nach dem EM-Aus von seinen Emotionen übermannt. Bei dem FC-Bayern-Star flossen nach der Niederlage die Tränen. Denn womöglich war dies das Ende seiner Nationalmannschaftskarriere: "Realistischerweise kann es schon sein, dass das mein letztes Spiel heute war", sagte der 34-Jährige selbst in der Mixed Zone. Mehr dazu lesen Sie hier. Umarmungen und Küsse der Spielerfrauen Manuel Neuer konnte seine Enttäuschung ebenso nicht verbergen, fand aber Trost bei seiner Ehefrau Anika. Nach dem Spiel machte der Nationaltorhüter sich zur Tribüne auf, wo seine Partnerin ihn mit innigen Umarmungen und Küssen empfing. Zu ähnlichen Methoden griff auch Lisa Füllkrug, die ihren Ehemann nach der EM-Pleite auf der Tribüne empfing und fest umarmte. Niclas Füllkrug war in der 57. Minute eingewechselt worden, hatte mehrere Torchancen gehabt – den Ball letztendlich aber nicht ins Tor bringen können. 16 Gelbe Karten Nachdem die spanische Mannschaft lange Zeit 1:0 geführt hatte, schoss Florian Wirtz in der 89. Minute das Ausgleichstor, das Spiel ging in die Verlängerung. Kurz vor dem Elfmeterschießen gelang Mikel Merino in der 119. Minute dann jedoch das entscheidende 2:1 für Spanien – und besiegelte damit den Ausschied der deutschen Nationalmannschaft. Beim Spiel ging es zeitweise äußerst hitzig zu. Insgesamt gab es 16 Gelbe Karten – Dani Carvajal hatte kurz vor Abpfiff sogar die Gelb-Rote Karte gesehen und das Spielfeld verlassen müssen.