Deutschlands EM-Aus gegen Spanien wurde begleitet von einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung. Die löste auch bei MagentaTV eine hitzige Diskussion aus. Das war's: Deutschland ist bei der Heim-EM ausgeschieden. Mit einem 1:2 nach Verlängerung scheiterte das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann an Spanien. Die Enttäuschung und der Frust der deutschen Fans richtete sich nach dem Spiel aber vor allem in Richtung des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor, der der DFB-Elf einen Handelfmeter verweigerte. Jamal Musiala kam nach einem Pass von Niclas Füllkrug an der Strafraumkante zum Abschluss. Er setzte einen wuchtigen Schuss in Richtung spanisches Tor. Verteidiger Marc Cucurella stellte sich ihm in den Weg, bekam den Ball an seinen vom Körper abgespreizten linken Arm. Die deutschen Spieler reklamierten vehement, forderten einen Elfmeter. Bekamen ihn aber nicht. Eine Entscheidung, die auch Michael Ballack nicht verstehen konnte. Bei MagentaTV plädierte der Ex-Nationalspieler deutlich: "Das ist für mich ein klarer Elfmeter." Auch Moderator Johannes B. Kerner konnte die Entscheidung nicht verstehen. "Wenn das kein Elfmeter ist, warum geht irgendein Verteidiger mit den Armen hinterm Rücken zum Zweikampf oder zur Flanke hin?" Weltmeister Shkodran Mustafi stimmte zu: "Bei unserem Elfmeter gegen Dänemark hätte ich gesagt, wenn er den nicht gepfiffen hätte: sehr nahe Distanz. Kann man nicht geben. Die Flanke war nicht gefährlich, okay." Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich gab dem Trio aus dem Studio jedoch Kontra, sah den Fehler nicht beim Schiedsrichter, sondern bei der Regel. "Wenn der Schiedsrichter dort steht und sagt: 'Ich sehe es, er zieht die Hand aus der Schussbahn.' Welche anderen Bilder soll der Video-Assistent dem Schiedsrichter dann geben? (...) Dieses Handspiel macht das ganze Dilemma der Regel sichtbar. Wir haben ein Problem, dass wir einen Interpretationsraum dieser Regel haben." Ittrich sprach von einer 50:50-Entscheidung, die auch bei einem Pfiff zugunsten Deutschlands nicht korrigiert worden wäre. Das verärgerte Kerner: "Das kann ich nicht hören! Entschuldigung, genau das kann ich nicht hören! Es kann doch nicht sein, dass wir eine Regel haben, bei der er keinen Elfer pfeift und kann nicht revidiert werden oder er gibt Elfmeter und kann nicht revidiert werden. Das verstehe ich nicht." Ittrich erwiderte: "Aber das ist doch Ermessensspielraum, Johannes." Kerners frustrierte Reaktion: "Come on!" Ittrich ging in die Defensive: "Nicht come on, was soll ich machen? Ich kann da doch auch nichts für." "Doch, gibt es, Michael" Bei einer Nachfrage Mustafis versuchte Ittrich die Situation zu beruhigen, ehe sich Ballack mit erhobener Stimme einschaltete: "Ein klareres Handspiel gibt es nicht mehr im Fußball. Dass jemand aufs Tor schießt und ein Verteidiger mit abgespreiztem Arm dieses Tor verhindert... Jede Flanke aus einem Meter Entfernung wird überprüft und gepfiffen – und hier ist es glasklar." Ballack betonte, es gebe keinen Interpretationsspielraum. "Doch, gibt es, Michael", erwiderte Ittrich. Der Bundesliga-Schiedsrichter fügte an: "Was meint ihr, was passiert wäre, wenn er den gegeben hätte, was die Spanier gemacht hätten?" Ballacks trockene Reaktion: "Die hätten gar nichts gemacht, weil das ein Handspiel ist. Was sollen die machen?" Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme versuchte, die erhitzten Gemüter zu beruhigen: "Es ist glaube ich super wichtig, dass wir einen Schiedsrichter-Experten haben. Weil wir sind aus der Sicht der Spieler nicht in der Kompetenz, das bewerten zu können." Anschließend versuchte Ittrich, noch einmal die Szene aus seiner Sicht zu erklären. Wirklich zufrieden war Michael Ballack damit nicht. Seine Reaktion: "Ein klareres Handspiel gibt es nicht." Die komplette Diskussion sehen Sie oben im Video .