Nach dem Aus der DFB-Elf spricht Julian Nagelsmann emotional über seine Gefühlslage. Dann geht es um eine strittige Szene – die beim Bundestrainer für Unverständnis sorgt. 1:2 in letzter Sekunde, ein mitreißendes Viertelfinale auf die bitterst mögliche Art und Weise verloren. Der Traum vom EM-Titel beim Turnier zuhause? Ausgeträumt. Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte sich nach der knappen Viertelfinalniederlage gegen Spanien am Freitagabend angefasst: "Wenn die Spieler erzählen über die letzten sechs Wochen, ist das schon emotional", sagte der 36-Jährige mit Tränen in den Augen und brüchiger Stimme in der ARD . Er sei so berührt, "weil jetzt natürlich eine Zeit vorbei ist, die besonders war, wo die Jungs echt viel reingeschmissen haben… und heute unverdient verloren haben und leider nicht weitergekommen sind ins Halbfinale ." Nagelsmann kämpfte dabei sichtlich mit den Tränen. Und analysierte direkt darauf die Partie: "Wir sind gut zurückgekommen, wir haben in der Halbzeit gut reagiert. Wir haben ein bisschen was korrigiert, weil wir nicht alle bei hundert Prozent waren in der ersten Halbzeit. In der zweiten haben wir es dann gut gemacht. Spanien hatte zwei ordentliche Chancen in der zweiten Halbzeit, wir hatten fünf, sechs, waren dem Siegtreffer eigentlich deutlich näher." Und: "Es tut weh." "Das ist einfach Fakt" Dann redete sich Nagelsmann aber doch noch in Rage: Grund war die Szene rund um das vermeintliche Handspiel von Spaniens Marc Cucurella beim Schuss von Jamal Musiala und einen möglichen Elfmeter. "Ich versuche seit Jahren, in allen Schiedsrichtersitzungen mit einzubringen, warum kein Schiedsrichter bewertet, was aus der Aktion wird", sagte Nagelsmann mit Kopfschütteln und erklärte ein Beispiel: "Wenn der Jamal das Ding auf den Mittelrang schießt, und der spanische Spieler kriegt die Hand da hin, dann will ich dafür keinen Elfmeter. Wenn der Ball aber klar aufs Tor geht, dann stoppt ihn die Hand. Das ist einfach Fakt. Das macht er nicht absichtlich, das spielt ja auch keine Rolle." Dann ließ der Trainer seinem Ärger freien Lauf: "Und das finde ich total skurril im Fußball, dass die Intention der Aktion null bewertet wird und es nur darum geht: Ist der Ball jetzt an der Hand oder nicht? Da ist für mich so eine Flanke, für die wir gegen die Schweiz einen Elfmeter bekommen haben, deutlich weniger Elfmeter als das, weil der Ball einfach klar aufs Tor geht." Nagelsmann weiter: "Und dass man das einfach nicht reinkriegt im Fußball, das zu bewerten, wo der Ball hinfliegt, wo ich 48.000 Wiederholungen hab' im Fußball, das kann ich nicht nachvollziehen."