Viele Menschen in Deutschland sind mit den Lebensumständen unzufrieden. Das zeigt ein Bericht der Regierung. Besonders groß ist der Frust beim Wohnraum. Ein Großteil der Menschen in Deutschland ist unzufrieden mit der Wohnungssituation hierzulande. So empfinden es mehr als 80 Prozent der Bürger als sehr oder eher schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Besonders kompliziert ist die Lage aus Sicht der Menschen demnach in Großstädten. Das geht aus dem ersten Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung hervor, der am Mittwoch verabschiedet und vorgestellt wird und dem "Tagesspiegel" vorab vorlag. Ebenfalls eine Mehrheit äußert Kritik an Verkehrsanbindungen und Mobilitätsangeboten. Lediglich 44 Prozent der Befragten empfinden die Situation als gut. Ähnlich unzufrieden ist die Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem. Der Aussage, die gesundheitliche und pflegerische Versorgung habe sich verschlechtert, stimmen 41 Prozent zu. Ebenfalls sehr unzufrieden sind die Deutschen mit der Qualität der Schulen sowie den Kitas und dem Ganztagsangebot. Besonders groß sei der Bedarf bei den Betreuungsmöglichkeiten für Kinder im Alter von unter drei Jahren. Lediglich ein Viertel der Menschen in Deutschland empfindet die Situation als angemessen. Kommentar: Eine schallende Ohrfeige für die Regierenden Trotz aller Kritik ist die Zufriedenheit der Menschen laut dem Bericht grundsätzlich hoch. So seien zwei Drittel aller Befragten insgesamt zufrieden mit ihrer Lebenssituation, im Westen etwas mehr als im Osten. 28 Prozent sagen zudem, in der eigenen Region lebe es sich besser als in anderen Teilen Deutschlands. Für den Bericht wurden Menschen in allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten befragt und in 42 Indikatoren erfasst. Ziel ist unter anderem, auf Grundlage der Daten öffentliches Geld künftig besser zu verteilen und das Fördersystem speziell für strukturschwache Regionen anzupassen.
