Bayerns größte Industriebranche sieht ein Ende der Auftragsflaute. Große Hoffnung setzt sie in das Geschäft mit den USA.
Der Maschinen- und Anlagenbau in Bayern konnte in den vergangenen Monaten ein solides Umsatzplus vorweisen. Die Talsohle des Auftragseingangs scheine erreicht zu sein, die Erlöse stiegen, teilte der Branchenverband VDMA Bayern in München mit. Für die kommenden Monate herrsche vorsichtiger Optimismus: Jedes vierte Mitgliedsunternehmen rechne mit einer Verbesserung der Geschäftslage, jedes fünfte mit einer Verschlechterung.
Zwei Drittel der in Bayern gebauten Maschinen und Anlagen werden exportiert. Größter Einzelmarkt sind die USA - Tendenz steigend. Der Amerika-Boom dürfte auf absehbare Zeit ungebrochen bleiben, teilte der Verband mit: "Bayerische Maschinenbau-Unternehmen bewerten die Absatzchancen für Nordamerika positiver als für jede andere Weltregion."
Die Bürokratie in Deutschland und der Arbeitskräftemangel bremsten die Industrie aber spürbar. Bürokratie verursache den Unternehmen mittlerweile Mehrkosten von bis zu 3 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Modernisierungprogramm der Staatsregierung sei ein Schritt in die richtige Richtung, müsse aber auch zügig umgesetzt werden, sagte VDMA-Landeschef Bertram Kawlath.
Der Maschinen- und Anlagenbau ist mit 228 000 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Bayern. Jeder zweite Betrieb beklage aber Umsatzeinbußen, weil Mitarbeitende fehlen, sagte der Verbandschef. Daher seien klug regulierte Zuwanderung und mehr Frauen in Ingenieurs- und Maschinenbauberufen notwendig. Der bayerische Maschinen- und Anlagenbau erwirtschaftete im vergangenen Jahr 64,5 Milliarden Euro Umsatz und damit gut ein Viertel des deutschen Maschinenbau-Umsatzes.