Im Fußball zeigt sich ein anderes Kolumbien: jung, erfolgreich, voller Hoffnung. 1993 sichert sich das Land seinen Platz bei der
WM in den
USA im Folgejahr. Dort will Kolumbien der Welt zeigen, dass die Zeit der Negativ-Schlagzeilen vorbei ist.
Doch es kommt anders. Als das Auftaktspiel verloren geht, kippt die Stimmung in Kolumbien. Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen die Gastgeber USA erhält das Team Morddrohungen aus der Heimat. Das Spiel wird zur Tragödie. Andrés Escobar, der Abwehrspieler von Atlético Nacional aus Medellín, leitet mit seinem Eigentor die Niederlage ein. Kolumbien ist am Boden. Und auf der Suche nach einem Schuldigen für das frühe Ausscheiden.
Drei Tage nach dem Ausscheiden reist Andrés Escobar zurück in seine Heimatstadt Medellín - entgegen allen Warnungen. Was dann in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli 1994 genau geschieht, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Klar ist: Auf dem Parkplatz einer Bar eskaliert ein Streit. Ein Mann zieht eine Waffe, es fallen sechs Schüsse. Sie treffen Andrés Escobar.
Der Schock im Land über die Tat ist groß. Über 100.000 Menschen begleiten seinen Trauerzug, auch Präsident Gaviria würdigt den ermordeten Fußballspieler. Ein Tatverdächtiger wird später wegen Mordes verteilt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Bastian Kaiser:- warum der Mörder Escobars schon nach elf Jahren wieder auf freien Fuß kam,
- welchen Einfluss die Mafia auf die WM-Mannschaftsaufstellung 1994 hatte,
- dass der letzte Mord im Fußball-Umfeld in Kolumbien erst wenige Monate her ist,
- wie Andrés Escobar heute in Kolumbien verehrt wird.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:- Alejandro Pino Calad (Sportjournalist)
- Andrés Dávila (Professor für Politikwissenschaft)
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Bastian Kaiser
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Nicolas Dohle ]]>