Bei der Landtagswahl 2019 hatten etwa 65 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das Landesparlament will die Wahlbeteiligung in diesem Jahr spürbar erhöhen.
Zwei Monate vor der Wahl des neuen Landesparlaments startet Thüringens Landtag eine Kampagne, die mehr Menschen zum Wählen animieren soll. "Wir hoffen, dass wir damit Menschen ansprechen, die sich sonst weniger angesprochen fühlen", sagte Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung der Motive der Kampagne. Diese trägt den Titel "Nicht-Wählen kann Folgen haben".
Unter anderem mit Werbeanzeigen in Zeitungen, im Radio und in sozialen Netzwerken sollen Bürger und Bürgerinnen dazu angehalten werden, bei der Landtagswahl am 1. September von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Ihr Ziel sei es, die Wahlbeteiligung im Vergleich zum Jahr 2019 spürbar zu erhöhen, sagte Pommer. "70 Prozent wären schon toll." Bei der Landtagswahl 2019 hatten etwa 65 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.
Die Kosten für die Kampagne bezifferte Pommer auf etwa 100.000 Euro. Neben Werbeanzeigen soll es auch einen Landtagsbus geben, der durch alle 44 Thüringer Landtagswahlkreise touren wird, um die Menschen für die Teilnahme an Wahlen zu begeistern. Der Start der verschiedenen Aktionen ist für Anfang Juli geplant. Die Kampagne soll bis mindestens Mitte August laufen.
Die Motive beziehungsweise Aussagen sind angelehnt an jene, die von Kampagnen bekannt sind, mit denen Menschen vom Rauchen abgehalten werden sollen. Unter anderem heißt es auf den vorgestellten Motiven: "Nicht-Wählen macht sehr schnell abhängig. Fangen Sie erst gar nicht an.". Oder: "Nicht-Wähler werden oft falsch verstanden. Oder gar nicht".