Erstmals seit 2019 hat die Europäische Zentralbank den Leitzins gesenkt. Nun zieht auch der Online-Broker Trade Republic nach. Die Senkung des europäischen Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) hat erste Folgen für Anleger. Der Online-Broker Trade Republic senkt seine Zinsen auf das Tagesgeld. Bisher gab es darauf noch vier Prozent Zinsen, ab dem 12. Juni – wenn auch die Senkung des Leitzinses in Kraft tritt – soll es nur noch 3,75 Prozent Zinsen auf das Tagesgeld geben. Das teilte Trade Republic am Donnerstag mit. "Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute beschlossen, den europäischen Einlagenzinssatz von 4 Prozent auf 3,75 Prozent p.a. zu senken", zitiert das Portal "Trending Topics" aus einer Pressemitteilung des Brokers. Auf dieser Grundlage wolle man mit dem jährlichen Zinssatz von 3,75 Prozent gleichziehen und diesen ab dem 12. Juni 2024 an alle Neu- und Bestandskunden weitergeben. "Die Zinsen werden weiterhin täglich berechnet und monatlich ausgezahlt." Erste Senkung des Leitzins seit 2019 Erstmals seit knapp fünf Jahren hatte die EZB die Zinsschraube wieder gelockert: Sie senkte die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte, wie die Notenbank in Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte. Wann weitere Zinsschritte folgen, ist "sehr ungewiss", wie EZB-Chefin Christine Lagarde erklärte. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Zinssenkung ist die erste seit September 2019. Der zentrale Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, liegt nun bei 4,25 Prozent. Der Zinssatz zur kurzfristigen Beschaffung von Geld, der Spitzenrefinanzierungssatz, sinkt auf 4,5 Prozent. Der für Sparerinnen und Sparer relevante Einlagenzins verringert sich auf 3,75 Prozent. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die EZB in einer beispiellosen Serie die Leitzinsen zwischen Mitte 2022 und Oktober 2023 zehnmal in Folge erhöht. Seitdem waren die Sätze unverändert geblieben. Nun erklärte die Notenbank, die Inflation habe sich abgeschwächt, "was die Anzeichen verstärkt, dass der Preisdruck nachgelassen hat". Weil sich die Inflationsaussichten seit September 2023 "deutlich verbessert" hätten, sei es angemessen, die Leitzinssätze zu senken.