Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Unwettern im Südwesten und Westen Deutschlands. Einige Gemeinden kämpfen am Abend mit kräftigem Starkregen. Nachdem die Unwetter bereits in der Nacht partiell zu Überschwemmungen geführt haben, hat der Deutsche Wetterdienst nun die Höchstwarnstufe für Rheinland-Pfalz und das Saarland ausgegeben. Hier müssen sich die Menschen auf "extrem ergiebigen Dauerregen" einrichten. Im Saarland kommen noch örtlich starke Gewitter hinzu. Sturmböen sind vor allem auf dem Brocken und Fichtelberg sowie in den Alpen oberhalb von 1.500 Metern zu erwarten, Windböen gibt es dagegen bundesweit von Norden bis Süden. Mehr zum aktuellen Wetter lesen Sie hier. Starkregen : Sollte ich im Auto bleiben und abwarten? Hier erfahren Sie es . So war die Nacht zum Freitag In der Nacht hielten sich – anders als befürchtet – die Einsätze für Feuerwehr und Polizei in Grenzen. In einigen Regionen kam es zu Überflutungen. Betroffen ist vor allem der Südwesten des Landes , während andernorts sommerliche Bedingungen herrschen. Im Saarland habe es bis zum frühen Freitagmorgen keine wetterbedingten Polizeieinsätze gegeben, teilte das Lagezentrum in Saarbrücken am Morgen mit. In Baden-Württemberg zählte man in der Nacht zwar etwas mehr Verkehrsunfälle, sagte ein Sprecher der Polizei. Verletzte oder Tote habe es aber nicht gegeben. In Stuttgart musste die Feuerwehr Wasser aus dem überschwemmten Berger-Tunnel abpumpen. Hier ein Überblick: Kreis Soest (NRW): überflutete Keller und ein Pferdestall Am Donnerstagnachmittag überquerte eine Starkregenfront den Kreis Soest . In Bad Sassendorf, Warstein und Erwitte musste die Feuerwehr zu Einsätzen ausrücken. In Warstein schlug ein Blitz in den Dachstuhl eines Wohnhauses ein. Daraus entwickelte sich allerdings kein Brand, weil es so stark geregnet hat. In Ostinghausen wurden Straßen und Keller überflutet. In Erwitte-Wiggeringhausen wurde ein Pferdestall überschwemmt. Die Feuerwehr legte den Fokus darauf, das Stroh zu sichern. Pferde waren im Stall, aber nicht in unmittelbarer Gefahr. Keller unter Wasser? Wasser abpumpen und Schlimmeres verhindern - das ist zu beachten Nürnberg (Bayern): Autos versinken in den Wassermassen In Nürnberg kam es am Abend im Osten der Stadt zu teils starken Überflutungen: Mehrere Autos versanken in den Wassermassen, ein Paar musste von einem Autodach gerettet werden. Die beiden blieben unverletzt, sie wurden am Donnerstagabend von Rettungstauchern aus ihrer misslichen Lage befreit, wie die Feuerwehr berichtete. Außerdem rettete die Feuerwehr kurz danach auch fünf eingeschlossene Menschen aus einer volllaufenden Aufzugskabine in einem U-Bahnhof in Nürnberg. Auch dabei sei niemand verletzt worden, hieß es. Die Feuerwehr war am Abend zwischenzeitlich mit allen Kräften im Einsatz. Zahlreiche Keller, Straßen und Tiefgaragen liefen voll. In drei Stunden habe es etwa 300 Einsätze gegeben. In Spitzenzeiten seien bis zu 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW tätig gewesen. Auch Kräfte aus Fürth sowie aus dem Landkreis Nürnberger Land wurden zur Unterstützung herangezogen. Ein weiterer komplizierter Einsatz war an der Technischen Hochschule zu bewältigen, wo eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet war. Hier finden Sie weitere Eindrücke und Bilder zur Hochwasserlage in Nürnberg . Göppingen (Baden-Württemberg): kirschkerngroßer Hagel Bei einem Unwetter im Landkreis Göppingen östlich von Stuttgart sind Hagelkörner in Kirschkerngröße vom Himmel gefallen. Laut einem Polizeisprecher gab es vorerst keine größeren Einsätze oder Schäden. Gebannt ist die Gefahr aber noch nicht: Fast ganz Baden-Württemberg muss sich von Donnerstagabend bis Freitagabend auf heftige Gewitter und ergiebigen Starkregen einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am Donnerstag eine Unwetterwarnung der Stufe drei von vier für nahezu den gesamten Südwesten aus. Lokal sei mit Sturzfluten, Erdrutschen oder Überschwemmungen zu rechnen. Daher bestehe "Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden und durch mögliche Erdrutsche", so der DWD.