Die Teilnehmer der Veranstaltung erfuhren nicht nur, was das bedeutet, sondern konnten einzigartige Erfahrung der Interaktion mit Gleichgesinnten und Kollegen sammeln.
Teilnehmer aus den verschiedensten Regionen Russlands reisten in den Altai – von Kaliningrad bis Kemerowo, von Syktywkar bis Krasnodar. Sie gehen den unterschiedlichsten Berufen nach. Zum Beispiel ist einer Meister für Edelhölzer mit einer eigenen Werkstatt, ein anderer ist SMM-Manager und betreibt einen Account in sozialen Netzen über ethnische Identität. Sie haben etwas gemeinsam – die Zugehörigkeit zu den Russlanddeutschen und den Erfolg im von ihnen gewählten Betätigungsfeld.
Auf die kurzen Präsentationen, in denen jeder Teilnehmer des Diskussionsklubs über sich erzählen konnte, folgten Vorträge und Workshops. Die allgemeine Schlussfolgerung der Experten war, dass die nationale Identität professionelle Kompetenz nicht ersetzen kann. Man sollte mit ihr nicht hausieren gehen, aber sie ist zweifelsohne ein Instrument, welches man einsetzen kann und soll. Wohldosiert und an angebrachter Stelle.
Der Auftritt Konstantin Andrejews, des Leiters des Bildungszentrums des Moskauer Gulag-Museums, darf auch nicht unerwähnt bleiben. Über das Bewahren des historischen Gedächtnisses in der Familie weiß er mehr als alle. Welche Dinge werden in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben? Mit welchen Gerüchen, Lauten, Vorbildern werden die Kindheit und die Familie in Verbindung gebracht? Die Teilnehmer seines Workshops konnten, wie man so schön sagt, am eigenen Leib ein Dutzend verschiedener Praktiken zur Bewahrung der Familiengeschichte ausprobieren.
Eine starke Motivation für die professionelle Entwicklung und die Teilnahme an Projekten der Russlanddeutschen ist eines der wichtigsten Ergebnisse des Diskussionsklubs.
Doch die Bewahrung der nationalen Identität ist in der heutigen kosmopolitischen Welt eine nicht leichte Aufgabe. Das ist Arbeit. Sollte man sie wirklich machen? Die im April in Barnaul versammelten Russlanddeutschen beantworteten diese Frage positiv. Aber womit soll man anfangen? Wahrscheinlich damit, was jeder für sich für wichtig hält. So denkt zum Beispiel eine Teilnehmerin darüber nach, den deutschen Familiennamen wieder anzunehmen.
Igor Beresin
Запись Impuls für die Entwicklung впервые появилась Moskauer Deutsche Zeitung.