Joshua Kimmich hat das entscheidende Tor gegen Arsenal London geschossen. Nach dem Spiel fand er ein deutliche Worte für die Kritiker und beklagte mangelnde Rückendeckung.
Es war der Moment des Joshua Kimmich: Der Außenverteidiger lief energisch in den Strafraum von Gegner Arsenal London und köpfte aus vollem Lauf den Flankenball von Raphael Guerreiro ins Tor. Der Kopfball schlug mit einer Wucht ein, als wäre es ein Schuss gewesen. Das Tor in der 64. Minute bedeutete den Siegtreffer der Bayern im Viertelfinal-Rückspiel gegen die Engländer und den Einzug ins Halbfinale der Champions League. Mit kühler Präzision und langen Ballbesitzphasen, die man so lange nicht von den Bayern gesehen hatte, dominierten sie den Hauptstadtklub besonders in der zweiten Halbzeit. Der Sieg war vollkommen verdient und Kimmich der Matchwinner.
Nach dem Schlusspfiff hatte der Nationalspieler dennoch Klärungsbedarf. Mit deutlichen Worten ließ er sich über die Kritik aus, die in den vergangenen Monaten auf ihn niedergeprasselt war. "Es ist schon so, dass das Tor sehr, sehr gut tut. Ich musste mir im letzten Jahr sehr viel anhören und habe sehr, sehr wenig Rückendeckung bekommen." Da sprach einer zu den Journalisten, in dem sich offenbar viel Frust aufgestaut hatte.
Ohne direkt auf die Verantwortlichen des FC Bayern einzugehen, dürften sie sich angesprochen fühlen. Kimmich sprach von einer "generellen" Kritik, die es an ihm gegeben habe. "Zu meiner Person hat sich ja Hinz und Kunz geäußert. Da war dann wenig da, der mal pro Kimmich war. Dementsprechend ist es ganz schön, wenn ich selber dafür sorgen kann, dass sich die Stimmung ändert."STERN PAID 42_23 Harry Kane 11.35
Wie gut es Kimmich tat, in dem bislang wichtigsten Spiel der Saison einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg geleistet zu haben, war ihm anzumerken. Es sei der Lohn dafür, nicht aufgegeben zu haben. "Am Ende beweist es wieder mal, dass sich harte Arbeit immer lohnt. Ich bin sehr stolz, dass der Abend so gelaufen ist. Ich freue mich riesig über das Tor und über den Einzug ins Halbfinale."
Unterstützung kam von TV-Experte und Weltmeister Sami Khedira: "Das hat er sich nach dieser ganzen Kritik mehr als verdient", sagte der frühere Mittelfeldspieler beim Bezahlsender. Khedira merkte in Bezug auf die Kritiker an: "Er ist einer unserer Leader, und wir müssen solche Spieler letztlich auch schützen. Und wenn wir dann in Deutschland darüber herziehen und sagen, er soll sich verziehen, in ein anderes Land gehen, den brauchen wir nicht, der kann nichts – Experten, sorry, ihr habt keine Ahnung! Ihr habt keine Ahnung von Fußball."
Quelle: DPA, Dazn