In dem afrikanischen Land kommt es immer wieder zu Entführungen. Nun ist es an einer Schule zu der angeblich größten Massenentführung seit 2021 gekommen. Eine Bürgerwehr hatte noch versucht, die Angreifer zu stoppen.
Bewaffnete Männer haben am Donnerstag in dem westafrikanischen Land Nigeria in der nördlichen Stadt Kuriga offenbar 227 Kinder aus einer Schule entführt. "Nach den Statistiken, die wir zusammen mit den Eltern erstellt haben, beläuft sich die Zahl der Entführten in der Sekundarstufe auf 187 und in der Primarstufe auf 40", sagte Sani Abdullahi, ein Hauswirtschaftslehrer der betroffenen Schule. Die Entführungen sollen kurz nach der morgendlichen Schulversammlung in der Local Government Education Authority School in Kuriga stattgefunden haben.
Nach Angaben des Lehrers, eines Gemeinderatsmitglieds und der Eltern der vermissten Kinder, handelt es sich vermutlich um die größte Massenentführung aus einer Schule seit 2021. Eltern und Anwohner machten die mangelnde Sicherheit in der Gegend für die Entführung verantwortlich. Die Polizei des zuständigen Bundesstaats Kaduna reagierte bisher nicht auf Anfragen zu den Entführungen.
Der Gouverneur von Kaduna, Uba Sani, besuchte Kuriga und versprach, sich für die Freilassung der Schülerinnen und Schüler einzusetzen, sagte aber nicht, wie viele Schüler vermisst werden. Amnesty International forderte die nigerianischen Behörden auf, die Schülerinnen und Schüler in Sicherheit zu bringen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.
Hassan Abdullahi, der Vater mehrerer entführter Kinder, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die örtliche Bürgerwehr versucht habe, die Bewaffneten abzuwehren, aber überwältigt worden sei.
Entführungen zur Erlangung von Lösegeld durch bewaffnete Männer sind in Nordnigeria keine Seltenheit. Die letzte größere Entführung von Schulkindern in Kaduna wurde im Juli 2021 gemeldet, als bewaffnete Männer bei einem Überfall mehr als 150 Schülerinnen und Schüler entführten. Die Kinder wurden Monate später wieder mit ihren Familien vereint, nachdem diese ein Lösegeld gezahlt hatten.