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Sachbücher | Inflation, Hitler, Weimarer Republik: Sieben Bücher über das Jahr 1923

Ruhrkampf, Hyperinflation, Aufstände der Kommunisten, Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle: 1923 ist ein „gefundenes Jahresfressen“, schreibt Sachbuch-Kolumnist Erhard Schütz. Ein Überblick
Inflation, Hitler, Weimarer Republik: Sieben Bücher über das Jahr 1923

Seit Florian Illies mit seinem Buch 1913: Der Sommer des Jahrhunderts einen immensen Bestseller landete, sind Jahreszahlenbücher nach seinem Muster vom Buchmarkt nicht mehr wegzudenken. Inzwischen ist, was Illies danach mit 1913 – Was ich unbedingt noch erzählen wollte und dem Buch Chronik eines Gefühls 1929 – 1939 virtuos fortsetzte, so etwas wie ein Genre geworden, das einige Nachahmer gefunden hat. Heraus kommt bei ihnen nicht selten ein Potpourri aus historischen Ereignissen, das mit Promi-Anekdoten garniert wurde und in dem das Kleine mit dem Großen kundig, interessant, mitunter bedeutungsschwer zusammenhängt.

Da ist das Jahr 1923 ein gefundenes Jahresfressen. Denn mit der französischen Besetzung von Rheinland und Ruhrgebiet, mit dem Separatismus im Rheinland und der Pfalz, den revolutionären Aufstandsversuchen der Kommunisten, zum Beispiel in Hamburg, schließlich Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle und der galoppierenden Hyperinflation ist das Jahr 1923 wahrlich ein politisches und wirtschaftliches Krisenjahr schlechthin. Zugleich steht am Ende des Jahres 1923 wundersam die einstweilige Rettung in ein paar Jahre der Stabilisierung, der Zuversicht, des Verdrängens.

1923. Ein gemachtes Bett also für historisierende Pulsfühler wie routinierte Nutznießer. Tatsächlich drängen sich einschlägige Titel geradewegs inflationär auf dem Buchmarkt, der damit eher seinen prekären Zustand denn opulente Vielfalt zeigt. Sieben davon wurden in Augenschein genommen. Zwei lesen sich tatsächlich im Genre von Florian Illies. Fünf weitere sind mehr oder weniger populärhistorisch analytische Deutungsschriften.

Ohne Hitler geht gar nicht

In denen nach Illies-Muster geht es darum, möglichst viele bekannte Namen zusammenzubekommen. Besonders ergiebig erscheint da Käthe Kollwitz. Sie kommt sowohl bei dem TV-Autoren Peter Süß – 1923 Endstation. Alles einsteigen! – als auch bei der Zeit-Journalistin Jutta Hoffritz ausgiebig vor, die es unter Totentanz – 1923 und seine Folgen nicht macht. Auch sonst haben die meisten gemeinsam: Klar, ohne Hitler geht gar nicht. Dazu dann etwa Anita Berber, Lotte Lenya, Henny Porten, Elisabeth Bergner, Bertolt Brecht, Hans Fallada, George Grosz, Hermann Hesse, Ernst Jünger, Franz Kafka, Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann, um nur ein paar aus Schule und Bücherschrank Bekannte zu nennen.

Kurt Tucholsky nicht zu vergessen. Einfach zu verlockend: Der Satiriker, der vorübergehend zum erfolgreichen Bankangestellten wurde. Autor Peter Süß bewegt sich fast schon parodistisch dicht am Vorbild. Man liest sein Buch aber gern im Daumenkino weg. Auch wenn zum Beispiel dem Kunstexperten Julius Meier-Graefe ein "e" vorenthalten oder Kafka Ecke der Muthesiusstraße untergebracht wird, die damals noch nicht so hieß.

Jutta Hoffritz wiederum bemüht sich, Politik und Wirtschaft systematischer in das Kulturkaleidoskop einzubinden. Der Industrielle Hugo Stinnes, der Inbegriff des Inflationsgewinnlers, Rudolf Havenstein, Präsident der Reichsbank, Kanzler Gustav Stresemann, der Kölner Oberbürgermeister Adenauer oder auch Willi Münzenberg, multiple Propagandawaffe der Kommunistischen Internationale. So liefert Hoffritz immerhin zu den „fait-divers-Häppchen“ kurze Rück- und Vorausblicke, die das Woher und Wohin ahnen lassen.

Kommt die Revue anekdotischer Wirklichkeitssplitter dem Fatalismus entgegen, mit dem man gegenwärtig die Ereignisse und Entwicklungen hinzunehmen scheinbar gezwungen sich sieht, versuchen die Historiker sich an Strukturierungen und Reflexionen zu Kausalitäten oder Alternativen. Der Dubliner Mark Jones war mit seinem Buch 1923. Ein deutsches Trauma schon früh im Jahr da. Er folgt der Entwicklung von Monat zu Monat, was nicht immer so ganz passt. Sein Buch setzt ein mit dem Mord an Walther Rathenau 1922 (der Freitag 24/2022) als Vorspiel – Antisemitismus, rechter Terror, aber auch für die Republik demonstrierende Massen als Ausgangsszenario. Es folgt die Ruhrbesetzung; sie läuft wie ein roter Faden durchs Jahr. Historiker Jones geht ausgiebig auf die mentale Lage Frankreichs ein, das sein Kriegstrauma mit quasi-kolonialistischen Machtgesten ausagiert habe. Er stellt die exzessiv gewalttätigen, vor allem sexuellen Übergriffe der Besatzer, wie den „Ruhrkampf“ dar, aus dem der wirksame Nazimärtyrer-Mythos Albert Leo Schlageter hervorging.

Parallelitäten, Interferenzen

Jones zeigt plastisch, wie Bayern zum reaktionären Gegenspieler Berlins wurde und unverhohlen die Nazis gewähren ließ, stellt aber auch dar, wie die Finanzierung des passiven Widerstands gegen die Besetzung – Lohnersatzleistungen, Rettungszahlungen für Bahn und Post – zum Inflationsbeschleuniger wurde, wie die größte Hyperinflation weltweit nicht nur das soziale Gefüge, sondern auch die Psyche verheerte, insbesondere die der Frauen, deren Selbstmordrate ebenso stark stieg wie die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche.

Am Ende steht eine Art Apotheose, eine Verklärung der Demokratie. In dieser andauernden Schocksituation, kann man folgern, war das Gros der Bevölkerung schlichtweg zu ermattet und ausgelaugt, um irgend auf die Extreme zu setzen, die denn auch einstweilen mit der stabilisierten Wirtschaft zurückgedrängt schienen.

Der emeritierte Hamburger Historiker Peter Reichelt fragt dagegen skeptischer: Rettung der Republik? Doch auch Reichelt sieht am Ende eine fragile Stabilisierung durch das Bündnis von Reichspräsident Friedrich Ebert mit Reichswehrgeneral Hans von Seeckt, wie überhaupt Ebert das Leitfossil seiner Darstellung ist, die als systematische Studie zum Wechselverhältnis der Bedrohungen von außen mit denen von innen angelegt ist. Wobei bei der Schilderung des größten Korruptionsskandals der Weimarer Republik im Jahr 1929 schon mal die Berliner Skandal-Brüder Sklarek mit den österreichischen Skandal-Brüdern Sklarz verwechselt werden.

Der Historiker und langjährige Zeit-Redakteur Volker Ullrich legt eine in den politischen und wirtschaftlichen Ereignissen und Akteuren detailliertere Darstellung vor, so zu den Regierungsbildungen. Weitgehend chronologisch, zwingt er aber die wesentlichen Themenblöcke nicht ins Korsett des Jahreslaufs, weil er stärker auf Parallelitäten und Interferenzen von Entwicklungen abhebt. Ausführlicher auch widmet sich Ullrich der Genese und den Akteuren der Inflation, wie ihren Nutznießern und Verlierern, bis hin zu den kollektiven Schüben esoterischen Aberglaubens. Zudem widmet er ein Kapitel der im Inflationsrausch hochgetunten Kunst-, Medien- und Amüsierszene, die heute im „Berlinbabylonismus“ noch und noch abgefeiert wird.

Sozialpolitischer Opportunismus

Das jüngste Buch, das des NS-Spezialisten Peter Longerich, heißt programmatisch Außer Kontrolle. Wenn man eine elementare und systematische, in den punktierenden Zusammenfassungen geradezu lehrbuchartige und durch zahlreiche Karten, Grafiken, Fotos illustrierte Darstellung sucht, dann ist sie die richtige. Die fast tausend Fußnoten tun der Lesbarkeit keinen Abbruch.

Longerich argumentiert in klaren Positionierungen. Der „Ruhrkampf“ war zum Nutzen der Industrie, auf Kosten der Arbeiter. Pointiert benennt er die Gründe der Inflationssteigerung, unter anderen sozialpolitischen Opportunismus. Vergleichend geht er auf die besser abgefederten Entwicklungen in der Tschechoslowakei und die flachere Verlaufskurve in Österreich ein, illustriert die kulturellen Folgen vom „makabren Jux der Inflation“ (Klaus Mann), und erinnert an die Umwertung der „geistigen Arbeiter“ vom bürgerlichen „Rentenintellektuellen“ zu prekarisierten „Arbeitsintellektuellen“ (Alfred Weber). Seine These: Der Hitler-Ludendorff-Putsch habe letztlich von Seeckt von einer Militärdiktatur abgehalten und so – einstweilen – die Demokratie gerettet. Die Weltwirtschaftskrise machte dann aus dieser Demokratie auf provisorischen Verdacht die Demokratie unter endgültigem Verdikt.

Harald Jähner, der mit seinem Buch Wolfszeit einen Hit zur Zeit nach 1945 geliefert hat, wendet sein dort bewährtes Muster nun auf die Weimarer Republik an. Höhenrausch meint vor allem die Kernzeit der Stabilitätsillusion und endet nicht, wie der Untertitel Das kurze Leben zwischen den Kriegen suggeriert, mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, sondern ganz konventionell 1933. Indem er all das zusammenstellt, was halbwegs Informierte über jene Zeit mitbekommen haben dürften, das aber virtuos erzählt und pointiert kommentiert, liefert er ein facettenreiches Bild jener Zeit. Auch hier die üblichen Verdächtigen, aber sie werden oft in überraschende Konstellationen gestellt. Die größte Stärke des Buchs: Die „Ungleichzeitigkeiten des Gleichzeitigen“ (Ernst Bloch) herausgearbeitet und in Ecken geleuchtet zu haben, die vom Kult des reklamespiegelnden Asphalts verdunkelt blieben.

1923 Endstation. Alles einsteigen! Peter Süß Berenberg 2022, 367 S., 28 €

Totentanz. 1923 und seine Folgen Jutta Hoffritz HarperCollins 2022, 335 S., 23 €

1923. Ein deutsches Trauma Mark Jones Norbert Juraschitz (Übers.), Propyläen 2022, 384 S., 26 €

Deutschland 1923. Das Jahr am Abgrund Volker Ullrich C. H. Beck 2022, 441 S., 28 €

Rettung der Republik? Deutschland im Krisenjahr 1923 Peter Reichel Hanser 2022, 288 S., 26 €

Außer Kontrolle. Deutschland 1923 Peter Longerich Molden 2022, 320 S., 33 €

Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen Harald Jähner Rowohlt 2022, 557 S., 28 €

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