Am Ende war sein Bruder auf dem Beifahrersitz tot: Ein 25-Jähriger war wegen eines Autorennens mit Todesfolge angeklagt. Jetzt fiel in Hamburg das Urteil.Das Amtsgericht Hamburg-Harburg hat den Angeklagten am Dienstag zu einer Geldstrafe von 7.200 Euro wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte für den 25-jährigen Fahrer des Unglückswagens acht Monate Haft auf Bewährung wegen eines illegalen Autorennens mit Todesfolge beantragt.Seine Verteidigerin hatte eine geringe Geldstrafe gefordert. Sie sah den Tatbestand eines Rennens nicht erfüllt. "Dieser junge Mann wird damit leben, dass sein Bruder tot ist", sagte seine Verteidigerin Stefanie Martens.Der Wagen des damals 22-Jährigen war im März 2019 mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Köhlbrandbrücke verunglückt. Auf dem Beifahrsitz des Audis hatte der 24-jährige Bruder des Angeklagten gesessen, er war infolge schwerster Kopfverletzungen noch am Unfallort gestorben. Ein Sachverständiger war zu dem Schluss gekommen, das Fahrzeug sei mit bis zu 164 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen. Erlaubt ist auf der Brücke Tempo 60.Hamburg: Geldstrafe für Unfall, bei dem der Bruder starbAngeklagt war zudem ein 29-Jähriger, der mit seinem Auto an dem Rennen beteiligt gewesen sein soll. Er wurde freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte für ihn eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 60 Euro gefordert, sein Verteidiger Andreas Beurskens hatte auf Freispruch plädiert. An dem letztlich tödlichen Unfall war der BMW mit insgesamt drei Insassen nicht beteiligt.Rechtsanwältin Martens war in ihrem Plädoyer auf die besondere Tragik des schweren Unfalls eingangen, während mehrere Familienangehöhrige des Verstorbenen und des Angeklagten im Zuschauerbereich saßen. Nach Angaben seiner Verteidigerin leide der 25-Jährige noch heute an einer postraumatischen Belastungsstörung. Dritte waren am 25. März vor drei Jahren nicht verletzt worden, der Audi war mit zwei Lkw kollidiert und dabei massiv beschädigt worden.Mehr in Kürze.