Eberbach. (RNZ) 15 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen der Realschule Eberbach arbeiteten am 6. Mai gemeinsam mit den fünften Klassen den ganzen Vormittag über am Thema "Sinnvolle und verantwortungsbewusste Mediennutzung", um die Kinder für den Nutzen und mögliche Gefahren in der digitalen Welt zu sensibilisieren. Damit erreichte das seit Beginn des Schuljahres 2020/21 laufende Erasmus+ Projekt der Schule einen Höhepunkt im laufenden Schuljahr.
Erasmus+ ist das Programm der Europäischen Union für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Es hat eine Laufzeit von sieben Jahren und ist mit einem Budget von etwa 14,8 Milliarden Euro ausgestattet.
In seiner Laufzeit sollen mehr als vier Millionen Menschen in Europa – insbesondere Schüler und Studierende, Auszubildende, Lehrkräfte und junge Freiwillige – Stipendien und Zuschüsse für einen Aufenthalt zu Lernzwecken im Ausland erhalten.
Ziel des Projektes ist es, die bereits etwas älteren und medienerfahrenen Schüler der achten Klasse zu befähigen, ihr Wissen aktiv an Fünftklässler weiterzugeben. Der Leitgedanken dabei ist, dass die älteren Mitschüler näher am Puls der Zeit sind und deren Hinweise, Ratschläge und Tipps oftmals besser auf- und angenommen werden, als mahnende Stimmen der Lehrer. Außerdem reflektieren Schülerinnen und Schüler ihre Mediennutzung künstlerisch mit Zeichnungen, Comics, Skulpturen und kurzen Videos.
In der Vorbereitung durch Frau Weiler vom Landesmedienzentrum während der ersten Profilwoche wurden die Achtklässler in rechtlichen, ethischen, aber auch pädagogischen Belangen geschult und erhielten "Rüstzeug", um eigenverantwortlich einen "E-Safety-Tag" für die Fünftklässler vorzubereiten. Die Schülerinnen und Schüler konzipierten einen ganzen Vormittag mit unterschiedlichen Workshops zu Urheberrecht, Cyber-Mobbing, Nutzen und Gefahren sozialer Netzwerke, unserer digitalen Zukunft und dem Umgang mit den eigenen Daten in der digital vernetzten Welt.
Was die Achtklässler schließlich auf die Beine gestellt hatten, begeisterte die betreuenden Lehrer Jochen Giede und Wolfgang Bloch. Mit viel Fleiß, Kreativität und Akribie hatten die Beteiligten Unterrichtsstunden vorbereitet und dafür reichlich neue Medien eingesetzt, aber auch Arbeitsblätter erstellt, um ihr Wissen weiterzugeben.
Beide Lehrer staunten nicht schlecht, mit welcher Leidenschaft und Professionalität die Themen vermittelt wurden, so dass es den Fünftklässlern leichtfiel, über einen ganzen Vormittag von einer Station zur nächsten zu eilen. Lukas aus der 5b sagte über seine Lehrerinnen aus der 8c: "Sie waren nett, hilfsbereit und konnten wirklich gut erklären. Besonders die Stunden zu Challenges bei TikTok und Fake News waren sehr interessant!".
Adrian fand die Unterrichtsstunde zu seinem Smartphone und den Privatsphäreeinstellungen besonders überzeugend: "Da konnte ich lernen, dass nicht alle Apps den Zugriff auf meine Kontakte und meinen Standort benötigen."
Der "E-Safety- Tag" ist mittlerweile im Curriculum der Realschule Eberbach fest etabliert. Rektor Markus Hanke sagte zu den Fünftklässlern: "Ich finde es wichtig, dass ihr ganz unterschiedliche Stunden toll fandet. Das zeigt mir, dass die Planung gut war und die ausgewählten Themen für euch relevant waren."
Auf diesem Erfolg aufbauend wird der nächste Schritt folgen: Während einer Projektwoche vor den Pfingstferien werden die Achtklässler mit zehn Schülerinnen und Schülern der Partnerschule aus Sosnowiec in Polen zum Thema "Our digital lives – Europe connected through the Arts" ihr digitales Leben künstlerisch widerspiegeln.