Hundefutter mit Blattgold – darauf muss man erstmal kommen. Oder, auch nicht schlecht: ein Rollator für Jogger. Der Fantasie der Gründer waren auch in Folge sechs keine Grenzen gesetzt. Für eine Premiere sorgte diesmal Carsten Maschmeyer: Er füllte noch in der Show einen Scheck aus.
Das Gegenteil eines Investment Case: Zwei Anwälte und zwei Programmierer sagen mit Netzbeweis den Hatern den Kampf an. Damit Geld verdienen? Ja, wäre schön. Die Jobs dafür aufgeben? Nö, auf keinen Fall. "Ihr seid die ersten Gründer hier", staunte Carsten Maschmeyer, "die sagen, auch wenn's groß und erfolgreich wird, würden wir es immer noch nicht hauptberuflich machen." Das konnte ein Kompliment sein. Oder das Aus.
Es fehlt nicht am Willen, oft nur am Beweis: Wer die Urheber von Hasskommentaren im Internet dingfest machen will, braucht dafür Dokumente, die vor Gericht Bestand haben. Die Online-Plattform Netzbeweis übernimmt die Beweissicherung – für die Löwen eine gesellschaftliche Großtat, doch nicht wirklich ein gewinnbringendes Geschäft. Zumal die Gründer, vier Nerds wie aus dem Bilderbuch, keinen Hehl daraus machten, dass es ihnen hauptsächlich um die Sache ging. "Warum", fragte Nils Glagau perplex, "soll ich mit euch ein Unternehmen aufbauen, wenn ihr gar kein Unternehmen aufbauen wollt?" Carsten Maschmeyer war da schon weiter. "Wenn nur eine Depression, ein Suizid verhindert wird, ist das megalohnend", sagte er und drückte dem Startup einen Scheck über 90.000 Euro in die Hand. Die feigen Internettrolls müssen sich jetzt warm anziehen. Maschmeyer Dating-Deal geplatzt
Wieder was gelernt: Carsten Maschmeyer mag kein Couscous. Schlechte Karten für den Erfinder von Hans Ranke, dessen 3-Minuten-Superfood-Terrine eben auf diesem Grieß basiert – nur halt nicht aus Harzweizen, sondern aus Linsen und Kichererbsen. Bedauerlicherweise zog nicht nur Maschmeyer ein langes Gesicht. Auch der Rest der Löwenbande kaute lustlos auf den Kügelchen herum. "Ein bisschen trocken", urteilte Dagmar Wöhrl, während Georg Kofler nur den Oregano herausschmeckte. Umso überraschender war es, dass plötzlich zwei Investoren wie wild um die Gläschen für den gesunden Hunger zu fighten begannen. Nils Glagau und Ralf Dümmel überboten sich gegenseitig mit Listing-Versprechen für den Einzelhandel. Herr Hülsenfrucht entschied sich schließlich – surprise, surprise – für Mister Regal.
stern-Redakteur und Anti-Koch Axel Palm hat Hans Ranke verkostet. Hier ist das Fazit seines kulinarischen Experiments.
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"Bass, Bass, wir brauchen Bass" – aber ein bisschen mehr Bock wäre schon auch schön gewesen. "Ich bin der perfekte Löwe für euch", dämmerte es Georg Kofler irgendwann, nachdem er zuvor ausführlich an deep-one herumgemäkelt hatte. Es ginge bei Musik doch nicht nur um Bässe, sondern auch um Melodien, hatte er dem Startup vorgehalten. Nur: Der Sound-Vibrator wurde eben nicht für Klassikfans konzipiert, sondern in erster Linie für Gamer. Und wer ist zufällig Herr über eine Gaming-Community von 8,5 Millionen Followern? Richtig. Kofler konnte nicht anders. "Wisst ihr, ich mach es", sprang er von seinem Sitz hoch und merkte in dem Moment, dass er noch gar kein Verhandlungsangebot abgegeben hatte. Das hatte es dann in sich. "25 Prozent, yes or no", brummte der Südtiroler. Ein echter Schlechte-Laune-Deal.
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Muss man über Kreationen wie "Wow Cino", "Latte Wuffiate" oder "Chai Bello" überhaupt ein Wort verlieren? Nur so viel: Die Gründerin von Stevi & Schnücks Hundemarmelade, die ausführlich über ihre "Seelenverwandten" fabulierte – allesamt Hunde – und ihr Vierbeiner-Frühstück mit Zutaten wie Bio-Kürbis und Blattgold versetzt, trieb die Vermenschlichung dermaßen auf die Spitze, dass die Löwen ganz wuschig wurden. Mit der Konsequenz: Nico Rosberg naschte von der veganen Marmelade und Dagmar Wöhrl biss von der Bratwurst ab. Fazit: Es schmeckt nicht eklig, aber halt superfad.
Ähnliche Nicht-Begeisterung bei Uready. Das E-Dreirad löste bei den Investoren vor allem geriatrische Assoziationen aus. "Das erinnert mich an die Gehhilfe meiner Tante", sagte Judith Williams. Und Nils Glagau war sich sicher: "Kein Jogger rennt mit so einem Teil rum." Einzig Nico Rosberg, der mit dem Vehikel über den Hof bretterte, lobte das "perfekte Fahrgefühl". 200.000 Euro war ihm der Spaß aber auch nicht wert.
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