Nach Wochen des Schweigens im Rechtsstreit um Missbrauchsvorwürfe hat sich Prinz Andrew in einem Antrag zu Wort gemeldet. Er wirft seinem mutmaßlichen Opfer Virginia Giuffre Profitgier vor.
Im Missbrauchsskandal um Prinz Andrew hat der Herzog von York die Abweisung der "unbegründeten" Klage von Virginia Giuffre (geborene Roberts) bei einem New Yorker Gericht beantragt.
STERN PAID Auf dem Königsweg Prinz Andrew 17.15
Wochenlang schwieg Andrew, verbrachte fast den ganzen Sommer bei seiner Mutter, Queen Elizabeth II., in Schottland. Für die Gegenseite war es fast unmöglich, ihm die Klage zu überreichen – ein rechtlich notwendiger Schritt, damit das Verfahren aufgenommen werden kann.
Jetzt wird deutlich, was Andrew über Giuffre und ihre Vorwürfe denkt. Die heute 38-Jährige gibt an, im Alter von 17 Jahren von dem US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an Prinz Andrew "ausgeliehen" worden zu sein, und verlangt Schadenersatz. Andrews Anwälte forderten nun vor Gericht, die Klage solle fallengelassen werden. Konkreter warfen sie Giuffre vor, "einen weiteren Zahltag" aus ihren Anschuldigungen gegen Epstein zu machen.
"Die meisten Menschen können nur davon träumen, die Geldsummen zu erhalten, die Giuffre im Laufe der Jahre für sich gesichert hat", schrieb Anwalt Andrew Brettler. "Dies stellt ein zwingendes Motiv für Giuffre dar, weiterhin leichtfertige Klagen gegen Personen wie Prinz Andrew einzureichen, dessen besudelter Ruf nur der jüngste Kollateralschaden des Epstein-Skandals ist", ließ er verlautbaren. Und das Team des Royals betonte, er habe die Frau nicht sexuell belästigt.
"Epsteins Missbrauch von Giuffre rechtfertigt nicht ihre öffentliche Kampagne gegen Prinz Andrew", heißt es in dem Antrag, und weiter: "Ihr Muster, eine Reihe von Klagen gegen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten einzureichen, sollte nicht länger toleriert werden, da es weiterhin vielen unschuldigen Menschen irreparablen Schaden zufügt."
Jeffrey Epstein hatte Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten. Die ehemalige Freundin des Unternehmers, die Britin Ghislaine Maxwell, plädierte bei einer gerichtlichen Anhörung in New York im April auf unschuldig. Ihr wird vorgeworfen, Minderjährige für Epstein rekrutiert zu haben.
Quellen: AFP / "Daily Mail"