Neidenstein. (bju) Giftiges Gewächs im Burgdorf: Pferdebesitzer Reinhold Winterbauer glaubt nicht an böse Absicht. "Ich denke, da hat jemand unwissentlich die Thuja-Ästchen auf unserer Pferdekoppel verteilt. Deswegen sind sie aber nicht ungefährlicher." Denn der sogenannte "Lebensbaum" sei besonders für Pferde sehr stark giftig.
"Gerade die Zapfen, das Holz und die Zweigspitzen der Thuja verfügen über die giftigen Substanzen." Laut seinen Informationen handelt es sich dabei um ätherische Öle, die das Nervengift Thujon enthalten. "Schon der bloße Hautkontakt des Pferdes mit diesem giftigen Teil des Baumes kann starke Haut- und Juckreizungen verursachen." Besonders Kinder und auch viele Haus- und Weidetiere sind durch Thuja gefährdet. Lebensbedrohlich sei das Anknabbern von Zapfen und Zweigen. "Hier wäre eine akute Vergiftung für das Pferd die Folge", sagt Winterbauer, der Symptome wie starker Durchfall, Krämpfe und Bewusstseinsstörungen aufzählt. Die Giftstoffe greifen die inneren Organe wie Leber und Niere stark an und führen zu einer Langzeit-Schädigung.
"Eine Dosis von mehr als 500 Gramm ist tödlich. Nicht nur für Pferde, auch Rinder, Schafe, Hunde und Katzen sowie Nagetiere können sich vergiften." Pflanzenreste der Thuja dürfen zwar kompostiert werden, aber beim Häckseln wird ein Atemschutz empfohlen, weil manche Menschen schon auf kleinste Partikel allergisch reagieren. "Ich glaube auch, dass viele diese Giftigkeit der Thuja gar nicht kennen. Deswegen ist ein Hinweis umso wichtiger", findet Winterbauer.