Von Berthold Jürriens
Neidenstein. Ausführlicher als sonst nahmen die Sprecher der Gemeinderatsfraktionen im Rahmen der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Stellung zum Haushaltsplanentwurf 2021, den Bürgermeister Frank Gobernatz Anfang März eingebracht hatte. Schon damals hatte er von zukünftigen möglichen Steuererhöhungen gesprochen.
Breite Zustimmung gab es am Ende einheitlich aus dem Gremium, auch wenn das Zahlenwerk kein Grund für Freudensprünge ist. Im Ergebnishaushalt steht ein Minus von 446.000 Euro. Auch im Minus: der Finanzhaushalt mit circa 390.000 Euro. Der Gesamtbetrag der Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit beläuft sich auf rund 3,8 Millionen Euro. Seit 2018 sei erstmals wieder ein Kredit in Höhe von 400.000 Euro geplant.
Vor allem die "Unabhängige Bürgerliste", die stärkste Fraktion mit vier Gremiumsmitgliedern, wünschte sich etwas mehr Mut bei Entscheidungen, ohne die Pflichten der Kommune zu vernachlässigen. "Reparaturen alleine sind nicht ausreichend, um aktuelle Herausforderungen zu meistern", sagte Peter Grolms. Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung brauche man keine "goldenen Wasserhähne". Die Haushalte im Burgdorf seien immer maßvoll und vorsichtig geplant worden. Das zeige auch die Umstellung auf den doppischen Haushalt, die zwar zeigt, ob eine Gemeinde vergleichsweise solide wirtschaftet, aber keine finanzielle Belastung sei, sagte Grolms. Auch dass für dieses Jahr bereits der Verzicht fast aller Investitionen diskutiert werde, auch aufgrund der Planungsunsicherheit, sei kein Ansatz für die Zukunftsentwicklung des Dorfes. Das attraktive Lebensumfeld im Ort müsse weiter gefördert werden. Deswegen "benötigt auch das Jahr 2021 Entscheidungen, die unser Neidenstein mutig und sicher in die Zukunft führen." Dafür setze dieser Haushaltsplan aber dennoch die richtigen Impulse.
Merit Klenk von der SPD-Fraktion dankte in ihrer Rede vor allem dem Personal in den Kitas, der Grundschule und Kernzeitbetreuung im Ort, die in der Pandemiezeit eine besondere Herausforderung meistern würden. Auch in "turbulenten Zeiten" müsse man den Ort attraktiv und zukunftsfähig gestalten und Geld in die Hand nehmen. Klenk ist zuversichtlich, dass man gemeinsam sinnvolle Lösungen in den Projekten wie beispielsweise der Sanierung des Kirchgrabens finden wird. Gemeinsam mit der Verwaltung und den Gemeinderäten arbeite man mit dem notwendigen Augenmaß.
CDU-Gemeinderat Frank Kreß unterstrich nochmals die Notwendigkeit der Handlungsfähigkeit der Kommune und bedankte sich bei Kämmerin Martina Kuk, Verwaltung sowie allen Gemeinderatskollegen für die gute Zusammenarbeit, um diesen Haushaltsplan in diesen schwierigen Zeiten erfolgreich zu beschließen.