Neckarsulm. (RNZ) Die Neckarsulmer Innenstadt gilt mit ihren vielen inhabergeführten Fachgeschäften als charmante Einkaufsstadt und bietet mit der zentralen Fußgängerzone Aufenthaltsqualität. Doch je länger die Corona-Pandemie andauert, desto mehr leiden die örtlichen Einzelhändler, Gastronomen und Kulturtreibenden unter den andauernden Einschränkungen. In dieser Situation unterstützt die Stadt Neckarsulm nun den innerstädtischen Einzelhandel sowohl finanziell als auch konzeptionell.
Demnächst soll der neue Stadtgutschein des Gewerbevereins Neckarsulm dazu beitragen, den Umsatz der Geschäfte in der Innenstadt zu steigern. "Wir unterstützen die Betriebe überall dort, wo es uns als Kommune möglich ist", versichert Oberbürgermeister Steffen Hertwig. Die Kommune unterstützt den Gewerbeverein beim Projekt Stadtgutschein mit einer Wirtschaftshilfe von 25.000 Euro. Hinzu kommen 12.500 Euro für die Einführungskosten und Werbemaßnahmen.
Mit dem Stadtgutschein können Kunden ein neues, zeitgemäßes Gutscheinsystem mit bestimmten, frei wählbaren Beträgen nutzen. Mithilfe des städtischen Förderanteils wird der vom Kunden gewählte Betrag um ein zusätzliches Guthaben aufgestockt, sodass der Kunde einen höheren Gegenwert erhält, wenn er die Gutscheinkarte in den teilnehmenden Geschäften einsetzt. So soll der Stadtgutschein des Gewerbevereins für ein zusätzliches Umsatzvolumen in Höhe von 125.000 Euro zugunsten der Neckarsulmer Gewerbebetriebe sorgen – also fünfmal so viel Umsatz erzielen wie als Wirtschaftshilfe investiert wird. Das städtische Citymanagement wird die Einführung des Stadtgutscheins mit einer Werbekampagne begleiten.
Der Stadtgutschein ist Teil eines Maßnahmenpakets, das die Stadtverwaltung unter Federführung von Citymanager Daniel Bürkle als Zehn-Punkte-Plan erarbeitet hat. Ziel ist es, den Einzelhandel und die Gastronomie in der Stadt zu unterstützen und besonders die Innenstadt in der schwierigen Corona-Lage zu stabilisieren. Hierzu schlägt die Verwaltung verschiedene kurz- und mittelfristige Maßnahmen vor. Über den Zehn-Punkte-Plan zur Belebung der Neckarsulmer Innenstadt entscheidet der Gemeinderat am 29. April.
Darüber hinaus kommt die Stadt auch den eigenen Pachtbetrieben entgegen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu mildern. Die Stadt hat derzeit 32 Objekte, darunter sechs Gastronomiebetriebe, gewerblich vermietet oder verpachtet. Auf Antrag werden den städtischen Mietern die Miet- oder Pachtzinsen unter bestimmten Voraussetzungen erlassen. Die Anträge werden im Rahmen eines festgelegten Verfahrens jeweils im Einzelfall geprüft.
Auch bei der Werbung greift die Stadt den örtlichen Einzelhändlern und Gastronomen unter die Arme. Die Stadt sammelt die Serviceangebote des Einzelhandels zur Bestellung und Abholung ("Click and Collect") beziehungsweise zur Bestellung und Terminvereinbarung ("Click and Meet") und stellt sie zu Serviceverzeichnissen zusammen. Diese werden im "Neckarsulm Journal" und auf der städtischen Homepage veröffentlicht.
Das Gleiche gilt für die Gastronomiebetriebe, die einen Lieferservice oder Essen zum Mitnehmen anbieten. Die entsprechenden Serviceverzeichnisse finden Nutzer auf der Homepage unter www.neckarsulm.de/Online-Rathaus/ Infos zum Corona-Virus. Die Online-Verzeichnisse werden vom städtischen Citymanager zusammengetragen und aktualisiert.