Buchen. (mb) Rund 70 Personen haben am Donnerstagabend an einer Kundgebung auf dem Musterplatz teilgenommen, die sich gegen die geltenden Corona-Maßnahmen richtete. Anschließend zogen die Teilnehmer mit Lichtern durch die Buchener Innenstadt. Nach dem Motto "Menschen stehen auf" fand in der Region die vierte Veranstaltung für Menschen statt, die gegen die herrschenden Corona-Maßnahmen protestieren wollen. Die Kundgebung am Donnerstag wurde von Harald Ackermann organisiert.
"Ich stehe hier, weil ich Gesicht zeigen will", sagte er zu Beginn seiner Ansprache. "Ich stehe hier für Leute, die in ihrer Existenz bedroht sind, für Demokratie, Frieden und Rechtsstaatlichkeit. Ich stehe hier für die Alten und die Kinder, die besonders unter den Maßnahmen leiden."
Seiner Meinung nach geht es im Zusammenhang mit Corona nicht um Gesundheit. Denn die Kanzlerin hatte vor Monaten angekündigt, dass die Pandemie erst dann zu Ende sei, wenn alle Menschen geimpft wären. "Was ist mit Naturmedizin? Kein Wort davon, sein Immunsystem durch gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise zu stärken!", stellte Ackermann fest und kritisierte die Pharma- und Nahrungsmittelindustrie.
Er wies auch auf Todeszahlen durch andere Ursachen als Corona hin: So würden jährlich 121.000 Menschen wegen Rauchens sterben, 74.000 wegen Alkoholkonsums und rund 360.000 an Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Schlaganfällen. An oder mit Corona seien im vergangenen Jahr dagegen rund 40.000 Menschen gestorben.
Tägliche Nachrichten über Corona bezeichnete Ackermann als "Gehirnwäsche" durch Regierung und Medien: "Es wird Angst erzeugt durch Zahlen!" Nach einer offiziellen Definition liege eine seltene Krankheit vor, wenn pro 10.000 Menschen fünf Personen an dieser litten. Das entspricht einem Inzidenzwert von 50. "Und deswegen fährt man alles an die Wand?", fragte Ackermann.
Anschließend stand das Mikrofon jedem Teilnehmer offen, der sich zu Wort melden wollte. "Es hat in mir gebrodelt", bekannte eine Frau aus Höpfingen. Sie mache sich Sorgen um die Demokratie und die Kinder und fürchte eine gespaltene Gesellschaft. Außerdem warnte sie vor der Einführung des 5-G-Standards im Mobilfunk und dessen Verbindung mit Künstlicher Intelligenz. "Wir sind göttliche Geschöpfe und keine Maschinen", betonte sie. Ein Teilnehmer aus Miltenberg berichtete über seine Erfahrung als Bundeswehrsoldat mit Mikrowellen-Strahlung, die schon seit den 60-er Jahren zur modernen Kriegsführung eingesetzt würden.
Eine 15-Jährige klagte darüber, kein Theater mehr spielen, keine Leute umarmen und keine Menschen mehr wegen der Masken lächeln sehen zu können. Sie befürchtet eine "Endlosschleife von Lockdown und nächster Welle". Die Menschen müssten sich an das Virus gewöhnen. "Corona ist nur wenig gefährlicher als Influenza", sagte sie.
"Ich muss aufpassen, was ich sage", stellte ein Geschäftsmann aus Buchen fest. Er vermisst den Respekt vor anderen Meinungen. "Solidarität bedeutet nicht nur Impfen", stellte er fest. Die Menschen sollten darüber nachdenken, was wäre, wenn Corona nicht so gefährlich wäre wie offiziell dargestellt. Er wies auf Folgen durch die Corona-Maßnahmen weltweit hin, auf zunehmenden Hunger in Entwicklungsländern, auf die extrem steigende Staatsverschuldung und auf Unternehmen, die vernichtet würden. "Das alles nehmen wir in Kauf, wenn wir uns nicht dagegen wehren", sagte er. Eine Erzieherin berichtete davon, dass ihr Arbeitgeber ihr gekündigt hatte, weil sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfe.
Mit-Organisator Jörn Glotzbach informierte darüber, dass man jeden Donnerstag im Raum Buchen ähnliche Kundgebungen organisieren werde. "Wir müssen friedlich bleiben", appellierte er an die Zuhörer und sprach sich gegen jede Form von Gewalt aus.