Von Annette Steininger
Hirschberg-Leutershausen. Das Heisemer Straßenfest, das alljährlich am ersten Juli-Wochenende steigt und Tausende Menschen anlockt, ist Hirschbergs größte Sause. Schon im vergangenen Jahr musste es aber pandemiebedingt abgesagt werden. Doch was passiert mit dem Straßenfest in diesem Jahr? "Das steht noch nicht fest", sagt Cheforganisator Walter Scholl. "Ich gehe aber mit höherer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es nicht stattfinden kann."
Sicher ist aber schon mal: Bis spätestens Mai muss eine Entscheidung gefallen sein, "denn wir brauchen schon zwei Monate Vorbereitungszeit", so Scholl. Gemeinsam mit den Vereinen will er auch ein Auge darauf haben, was mit anderen größeren Veranstaltungen und Festen in der Region passiert. So seien ja beispielsweise der Schriesheimer Mathaisemarkt im März und der Mannheimer Maimarkt im April/Mai bereits abgesagt.
Vorbereitungstreffen für das Heisemer Straßenfest, die sonst eigentlich schon längst stattfinden würden, sind aktuell nicht denkbar. Scholl überlegt daher auch, eine Umfrage via Mail unter den Vereinen zu starten, ob und wie das Fest stattfinden soll. Für sie würde mit einer Absage erneut eine Einnahmequelle wegfallen.
Trotz der nicht ganz so rosigen Aussichten hat sich Scholl bereits an die Planungen gemacht. "Ich habe beispielsweise schon den Fanfarenzug Wiesloch für die Eröffnung bestellt", erzählt der Cheforganisator. Auch die Schausteller vom Vergnügungspark hat er bereits kontaktiert. "Das ist aktuell etwas schwierig; sie strukturieren sich derzeit aus persönlichen Gründen neu", sagt Scholl. Auch den "Toilettenmann" müsse er jetzt schon reservieren, damit er, sollte das Straßenfest stattfinden, auch wirklich jemanden hat. "Das ist meine alljährliche To-Do-Liste, die ich gerade abarbeite", sagt Scholl.
Bezüglich der Entscheidung bleibe nichts anderes übrig, als abzuwarten und "Tee zu trinken", sagt der Organisator. Er glaubt auch, dass bis Juli einfach noch nicht genügend Menschen geimpft sind. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zuletzt gesagt, dass sie davon ausgeht, bis 21. September allen Bürgern ein Impfangebot machen zu können. Eben bis September und nicht bis Juli.
Ob es da nicht auch eine Überlegung wert wäre, das Fest einfach in den Herbst hinein zu verschieben? Das will Scholl nicht ausschließen. Gleichwohl vermutet er, dass dann viele ihre Veranstaltungen nachholen und es terminlich eng werden könnte. Eine Publikumsregulierung beziehungsweise Verkleinerung des Festes mit Abstandsregeln hält Scholl für schwer umsetzbar. "Man kann ja nicht einfach die Leute auseinandersetzen; die müssen ja beispielsweise auch mal an der Würstelbude anstehen", meint der Organisator.
Dennoch will er nichts unversucht lassen, um sich Gedanken zu machen, wie das Fest steigen könnte. "Ich überlege alles", verspricht der langjährige Chef-Organisator.