Die Niederländerin Sandra wähnte sich in einer Online-Affäre mit dem Serienstar Sam Heughan ("Outlander"). Sie plante, ihren Mann zu verlassen und ihr Haus zu verkaufen. Aber der Traum platzte.
Es ist eine tragische Geschichte, die die Niederländerin Sandra (sie will nur ihren Vornamen nennen) jetzt "Edinburgh Live" erzählte. Denn sie hat sich Hals über Kopf verliebt – in jemanden, den sie für den schottischen Schauspieler Sam Heughan hielt. Der wurde als Jamie Fraser in der Serie "Outlander" bekannt.
Die 56-Jährige war ein Fan der Serie und kommentierte eines Tages auf Instagram ein Foto des Schauspielers. Wenig später erhielt sie dort eine Nachrichtenanfrage – und stellte überrascht fest, dass Heughan sie angeschrieben hatte und mit ihr plaudern wollte. Das zumindest dachte sie. "Es sah echt aus und ich hatte von diesem Scam noch nichts gehört, darum habe ich natürlich angenommen", sagt Sandra.
Doch das Profil, das sie kontaktiert hatte, war nicht das Profil des echten Sam Heughan. Das sah man allerdings nur, wenn man ganz genau hinschaute. Sandra aber hatte keine Zweifel und freute sich über den unerwarteten Kontakt zu dem von ihr umschwärmten Schauspieler.
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"Er schien wirklich interessiert an mir zu sein. Wir plauderten eine Weile und er schickte mir ein Selfie. Ich war überzeugt, dass es wirklich er ist, denn das Bild hatte ich noch nirgendwo sonst in den sozialen Netzwerken gesehen", berichtet Sandra. "Wir hatten eine tiefgründige Unterhaltung und ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt. Ich sagte ihm, dass ich verheiratet und 56 Jahre alt bin. Das störte ihn nicht, was mich überraschte."
Für Sandra schien das alles wie die Chance auf den großen Ausbruch. Endlich ihr sicheres, aber langweiliges Leben zurücklassen und mit dem gutaussehenden Schauspieler ein abenteuerliches neues Dasein beginnen. Der Scammer, der die verheiratete Niederländerin um den Finger wickelte, gab sich auch jede Menge Mühe. Als Sandra einmal Zweifel ausdrückte, schickte er ihr ein vermeintliches Selfie, auf dem er einen Zettel hochhielt. Darauf stand: "Ich bin Sam Heughan. Lieb dich so sehr, Sandra." Darunter das Datum. Natürlich handelte es sich dabei um eine clevere Photoshop-Trickserei.
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Nach einer Weile, in der die beiden viel Onlinekontakt hatten, sagte der falsche Sam, er wolle ein Haus in den Niederlanden kaufen, in das er dann mit Sandra einziehen wolle. Sie konnte das nicht recht glauben, doch er schickte ihr ein Foto von zwei Millionen britischen Pfund in bar. Damit sein Name nicht in den Unterlagen auftaucht und die Fans ihn belagern, sollte Sandra nach Immobilien suchen und den Kauf durchführen. Er wollte ihr das Geld in einem Koffer schicken.
Bis hierhin hatte der Scammer die 56-Jährige in Sicherheit wiegen können. Doch jetzt wurde Sandra skeptisch. Besonders, als sie auf einmal 550 Euro Transaktionsgebühr für das Versenden der zwei Millionen zahlen sollte. Sie beschloss, jemanden um Rat zu fragen – logischerweise nicht ihren Ehemann. "Ich berichtete alles meinem Chef, weil ich ihm vertraue. Er hat mir immer gute Ratschläge gegeben. Und er glaubte, es könne sich um Betrug handeln."
Sandra recherchierte und stieß auf einen Bericht, in dem von einer Frau aus New York die Rede war. Die hatte ebenfalls mit einem falschen Sam Heughan zu tun gehabt und im Laufe der Online-Affäre ihre gesamten Ersparnisse an den Scammer verloren. Sandra hat glücklicherweise all ihr Geld noch – allerdings jetzt ein gebrochenes Herz. Und Eheprobleme: "Ich musste meinem Mann davon erzählen und er war überhaupt nicht glücklich. Wir haben viel miteinander reden müssen, um unserer Ehe eine neue Chance zu geben."
Quellen: "Edinburgh Live", "Daily Record"