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Interview | „Ego steht im Weg“

Die argentinische Choreografin Constanza Macras erprobt mit ihrer Kompanie in der Pandemie neue Formen der Bewegung
„Ego steht im Weg“

Ein warmer südamerikanischer Akzent, Constanza Macras springt von Deutsch zu Englisch und zurück. Die Tanzchoreografin empfängt in ihrem Kreuzberger Wohnzimmer. Wir sitzen bei offener Balkontür auf einer langen Ledercouch. Blick auf den ehemaligen Todesstreifen, eine Backsteinkirche. Eine dicke Krähe hat sich auf den Balkon gesetzt. Macras lacht, als sie aufflattert und einen großen weißen Klecks hinterlässt.

der Freitag: Seit Wochen sind wir im „Lockdown light“ … Wie ist die Situation für DorkyPark?

Constanza Macras: Ich könnte ein dickes Buch schreiben über all die Dinge, die 2020 nicht geklappt haben. Aber ich will nicht jammern, wir können proben. Das ist wichtig, weil in der Kompanie viele Freie arbeiten …

… die sonst ohne irgendetwas dastünden?

Genau. Die Förderung des Hauptstadtkulturfonds, die wir für das HAU-Projekt bekommen haben, verfällt, wenn wir sie nicht nutzen.

An was arbeiten Sie zurzeit?

Das Stück heißt The Pose und nimmt Teile meiner älteren Produktion Album auf. Im Januar sind wir mit einer Neuadaption des Stücks nach Chile eingeladen. Es geht um Intimität und Öffentlichkeit. Wir untersuchen, was Erinnerung auslöst, wie Zeit funktioniert. Das Publikum ist auf verschiedene Räume verteilt, erlebt also zur selben Zeit die unterschiedlichsten Aktionen, während die Performer ihre Geschichten so oft wiederholen, bis jeder Zuschauer sie gesehen hat. Das ist exakt getimt, ein komplizierter Mechanismus, für die Darsteller ist das total anstrengend. Der erste Teil beschäftigt sich mit Selfies, Selbstinszenierungen. Im zweiten Teil arbeiten wir mit analogen Fotos, die Alltags-und Familiensituationen theatralisch überhöhen. Dunkel, voyeuristisch, ein bisschen unheimlich, bis alle dekonstruiert tanzen.

Geht es dabei um die Codes der Selbstdarstellung? Wobei das Selfie Ausdruck von Narzissmus ist?

Auch. Aber ein Selfie muss nicht zwingend ein Ausdruck von Narzissmus sein. Da gibt es eine japanische Tänzerin, die sich immer betrunken am Flughafen knipst, weil sie Bier liebt, wie ihr Opa in Japan. Als er stirbt, trinkt sie als Hommage an ihn während der traditionellen Trauerzeremonie dermaßen viel Bier, dass sie am zweiten Tag der Beerdigung völlig verkatert ist. Oder eine türkische Tänzerin, die sich selbst nackt fotografiert. Früher hat man ihr gesagt, sie sei fett. Mit den Selfies befreit sie sich von der Moral ihres Heimatlandes und klassischen Idealmaßen. Es sind Geschichten, die zwischen „sehr lustig“ und „sehr traurig“ schwanken.

Selfies als Form der Introspektion? Das passt zum Lockdown ...

Ja, vielleicht. Wobei ich der Introspektion misstraue. Mein jüngstes Stück, Hyperreal am Düsseldorfer Schauspielhaus, handelt davon. Von Lockdown-Feelings, der Wiederkehr tiefer Gefühle, des wahren Engagements. Alle sprachen im März und April über den Rückgang der Luftverschmutzung, darüber, dass sie die Quarantäne zur inneren Einkehr nutzen wollten. Irgendwann konnte ich nur noch lachen. Wo steckt der tiefere Sinn, wenn man das hundertste Bananenbrot backt oder, infiziert vom Algorithmus, massenhaft Dinge über Amazon bestellt? Man findet keine Ruhe, wenn man die ganze Zeit in Zoom-Meetings sitzt. Ständig in jedes Wohnzimmer zu gucken, ist extrem anstrengend.

Zur Person

Foto: Thomas Aurin

Constanza Macras, 1970 in Buenos Aires geboren, studierte Tanz und Fashion Design, u. a. im Merce Cunningham Studio und bei Movement Research in New York und Amsterdam. Seit 1995 lebt sie in Berlin. 2003 gründete sie die Tanzkompanie DorkyPark

Klingt nach einer Fortsetzung von „Megalopolis“. Die Megacitys, in denen der Mensch keinen Rückzugsort mehr findet. Wie wirkt sich der Abstand auf den Tanz als intimste Form der körperlichen Darstellung aus?

Sich nicht anfassen zu dürfen – damit habe ich einfach gearbeitet. Wir müssen einander nicht berühren, um gemeinsam ein gutes Stück zu machen. Man verbindet sich über Blicke, stellt so ein neues Bewegungsrepertoire her.

Inwiefern verändert die Pandemie das Tanztheater, wird es abstrakter?

Nee. Choreografie bedeutet, Raum und Körper in ein Verhältnis zu setzen. Das machen wir – mit oder ohne Corona. Eineinhalb Meter Abstand werden daran nicht viel ändern. Wichtiger ist, herauszufinden, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Sollen wir mehr testen, oder schränken wir den Kontakt bei den Proben rigoros ein? Es geht um echte Verantwortlichkeit.

Wie lösen und organisieren Sie das in der Tanzkompanie?

In unserem Team diskutieren wir vor jeder Probe, wie wir sie durchführen. Zuletzt haben wir mit Maske geprobt, alle wollten das. Auch dass wir die Kontakte außerhalb der Company sehr einschränken. Auf der anderen Seite wollen wir unsere Kinder umarmen, unsere Partner, sonst werden wir als soziale Wesen Schaden nehmen. Also müssen wir einen Weg finden, das alles verantwortlich zu tun. Deshalb können wir diese Zeit tatsächlich als Herausforderung nehmen, etwas zu verändern.

Hin zu mehr Solidarität?

Zu Beginn des Lockdowns habe ich Kollegen außerhalb Europas geholfen, wo ich konnte, dort war das ganze System zusammengebrochen. Außerhalb Deutschlands gab und gibt es kaum vergleichbare Hilfsmaßnahmen. Wir können nicht nur die eigene Situation im Blick behalten, gerade als Künstler. Ich selbst komme aus einem Land, das alle zwei Jahre vor dem Bankrott steht. Mein Vater, ein einfaches Arbeiterkind, erarbeitete sich Wohlstand, um ihn wieder zu verlieren. Seinen Humor hat er trotzdem behalten. Wir müssen gemeinschaftlicher denken und handeln. Ich möchte mit Tänzern aus anderen Ländern arbeiten und dort auch meine Choreografien zeigen, das brauche ich auch als Inspiration. Eine Ozeanografin erzählte mir von Mikroorganismen, die sich zusammenschließen, um Verschmutzungen aufzufressen. Die Natur kann sich also mit nichtdenkenden Wesen schützen. Unser Ego steht im Weg.

Solidarität als Reflex?

Ja. Warum sollen wir uns das nicht abgucken? Dass wir imitierende Wesen sind, zeigen uns doch diese ganzen Hamsterkäufe. Jemand macht es, also mache ich es auch. Plötzlich tauchen Massen von Klopapier und Nudeln an Orten auf, wo das normalerweise keine Rolle spielt. In Vorproben für Stages of Crisis hatte ich mich 2019 genau mit diesem Setting beschäftigt. In einem leeren Supermarkt entbrennt ein erbitterter Streit um Klopapier und Nudeln …

Ein echter Kassandra-Moment …

Absurd, dass es exakt ein Jahr später Realität wurde. Jetzt müssen wir uns die Szene noch mal vorknöpfen. So würde uns das niemand mehr abnehmen.

Lesen Sie mehr in der aktuellen Ausgabe des Freitag.

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